Goethe ruft an
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.99 €
Verlag: Dumont
Rezension
Der Held, ein erfolgloser Autor, übernimmt den Sommerkurs "Leichtschreiben". Die Instruktionen entpuppen sich als handschriftliches Originalmanuskript, das die Formel für den vollendeten Roman enthalten soll - die Goethe-Formel. Doch das Manuskript verschwindet im Hotel bereits vor der ersten Lektüre, eine Art literarisches Fabulier-Lustspiel im Wasserschlösschen beginnt. Zunächst ist es hochkomisch, wie Düffel Stereotypen des Literaturbetriebes auffährt: den überheblichen Spitzenliteraten, eine laszive Kitsch-Autorin, eine strenge Natur-Lyrikerin, einen mäkeligen Kritiker und nicht zuletzt den Schriftsteller, der schon seit Jahren an etwas "Größerem" sitzt, ohne voranzukommen. Alle schwadronieren unablässig über ihre Schreibgedanken, und -probleme und hecheln doch nur der Goethe-Formel hinterher. John von Düffel hat großartige Bücher geschrieben, darunter "Houwelandt". Er kann wunderbar formulieren und besitzt eine Begabung zur Ironie, aber die Dialoge über Möglichkeiten und Verhinderung literarischen Schaffens sind übermäßig angereichert mit klang- und bedeutungsverwandten Adjektiven, Wortgeklingel und künstlerischer Nabelschau der Charaktere. Der Spaß an der Satire verpufft im Überdruss.
(md)Kurzbeschreibung
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