Guter Junge
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Wagenbach
Rezension
Mickey Donnelly ist zehn Jahre alt und in seinem fantasiebegabten Kopf ist die Welt groß und offen. Da führen die Wege von seiner Haustür zum Nachbarsmädchen und noch viel weiter. Bis nach Amerika, wo in seiner Vorstellung alles besser sein muss als im Belfast der 80er-Jahre, wo er aufwächst. Der Vater ist Alkoholiker, der Bruder dumm und brutal, seine Mutter tüchtig, aber überfordert. Tatsächlich schränken ihn die Lebensumstände ein, seine Kindheit ist alles andere als unbeschwert. Mickey muss auf jeden seiner Schritte achten, denn immer wieder gibt es auf offener Straße blutige Auseinandersetzungen zwischen Katholiken, zu denen Mickeys Familie gehört, und Protestanten. Die mit Gewalt aufgeladene Atmosphäre in der Stadt wirkt sich auch auf das scheinbar harmlose Spiel der Kinder aus, in deren Banden meist nur das Recht des Stärkeren regiert. Mickey jedoch ist sensibel und freundlich, zum Glück aber auch gewitzt und tapfer. Er schlägt sich als Außenseiter durch und lässt sich bei allen Widrigkeiten, die ihm widerfahren, nicht unterkriegen. Man muss den Protagonisten in Paul McVeighs Debütroman einfach lieben, dessen Sicht auf die Welt in einer wunderbar rotzigen und zugleich überaus reichen, verdichteten Sprache ausgebreitet wird.
(man)Kurzbeschreibung
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