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John Burnside

In hellen Sommernächten

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 18 €

Verlag: Knaus

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Redaktion

Leser

Rezension

John Burnside weiß, dass zwischen Fiktion und Wirklichkeit, zwischen Klarheit und Wahnsinn nur leichte, kaum merkliche Verschiebungen der Wahrnehmung liegen. Besonders im Polarsommer, in den weißen Nächten Norwegens, wenn das Meer vor Kvaløya silbern, grau und salzblau schimmert. Auch seine Ich-Erzählerin weiß das. In der Erzählgegenwart ist Liv 28. Sie fertigt Karten an, „Karten von der Welt zwischen dem einen und dem anderen Moment“. Mit der Ruhe einer Besessenen spürt sie einem Sommer vor zehn Jahren nach, in dem drei junge Männer scheinbar grundlos ertranken. Die 18-jährige Liv, Tochter einer bekannten Malerin, frei und fremd, still und hellsichtig, glaubt, die wahre Ursache für ihren Tod zu kennen: Maia, eine gleichaltrige Streunerin, ist die Huldra, eine verführerische Sagengestalt. Sie hat die Männer dem Meer übergeben.

Burnside findet für die komplexen Emotionen seiner Figuren ungewöhnliche, sinnliche, erschreckend präzise Bilder. Diese Sprache zieht selbst den Leser in ihren Bann, der nicht bereit ist, sich auf Burnsides Verwirrspiele einzulassen und sich weigert, ihm die behauptete Gefahr zu glauben. Denn der Plot dieses Romans ist trotz der vier Tode eher Zustand als Handlung.

(ed)

Kurzbeschreibung

„Ich will, dass der Leser das Irrationale für möglich hält, obwohl ihm der Verstand das Gegenteil sagt.“ (John Burnside) Hoch oben im Norden, wo im Sommer das weiße Licht alle Konturen verwischt, ertrinken auf rätselhafte Weise junge Männer. Doch das scheint die wenigen Bewohner der Insel am Polarkreis nicht zu beunruhigen: Mehrdeutiges und Traumhaftes ist ihnen vertraut. Aber hat wirklich die rotgewandete Waldfee Huldra ihre Hand im Spiel, wie es die Sage behauptet? Die junge Liv, die mit ihrer berühmten Mutter am nördlichsten Rand der Insel lebt, glaubt zunächst nicht daran. Bis der alte Kyrre mit seinen Geschichten über die männermordende Huldra und die schöne, mysteriöse Maia ihre Vorstellungskraft beflügeln. Gelingt Liv die Lösung des Rätsels, oder verliert auch sie sich in einer Zwischenwelt aus Fantasie und Realität? »In hellen Sommernächten« ist ein meisterhaftes Spiel aus Licht und Schatten, aus Sehen und Verstehen, das in eine Welt entführt, in der sich alle Gewissheiten auflösen. „Diese Unwirklichkeit plausibel zu machen, und den (manchmal selber geisterhaften) Personen dieses Buches nicht nur Lebendigkeit, sondern auch Kraft zu verleihen – darin liegt die beträchtliche Kunst von John Burnside.“ Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung (13.03.2012) „(…) erzählt eine Geschichte, die wundersam schwebend und poetisch daher kommt, dass man ihr geradezu verfällt. (…) ein großes Buch voller Melancholie und Tragik, aber auch von einer beglückenden märchenhaften Zartheit.“ Margarete von Schwarzkopf, NDR 1 Niedersachsen (13.03.2012) „John Burnside (…) bleibt auch als Prosaist ein Sprachschöpfer von einzigartigem Rang, und auf fast jeder Seite finden sich Naturschilderungen, die in der Gegenwartsliteratur kaum ihresgleichen haben.“ Daniel Kehlmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung (10.03.2012) „Burnside findet für die komplizierten Emotionen seiner Figuren ungewöhnliche, sinnliche, erschreckend präzise Bilder. Diese Sprache zieht selbst den Leser in ihren Bann, der nicht bereit ist, sich auf Burnsides Verwirrspiele einzulassen und sich weigert, ihm die behauptete Gefahr zu glauben.“ Bücher (16.03.2012) „David Lynch lässt grüßen!“ Der Standard (24.03.2012) „Sprachgewaltig. Schauerlich.“ SPIEGEL online (26.03.2012) „In diesem wunderbar dichten Roman treffen Wahn, Wahrnehmung und Wortgewalt aufeinander. Burnside erfasst auf fast übernatürlich klare Weise die Essenz unseres Daseins und die Regeln, durch die wir sie zu beschreiben versuchen.“ Financial Times (18.06.2011)


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