Hollow Kingdom
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Fischer TOR
Rezension
Die Zombie-Apokalypse haben wir erlebt, wieder und wieder. Aber, mag sich Kira Jane Buxton gefragt haben, was passiert eigentlich mit den Tieren, wenn die Menschen damit beschäftigt sind, sich gegenseitig aufzufressen? Auf den ersten Blick klingt das nicht nach einer guten Idee, aber „Hollow Kingdom“ ist ziemlich großartig. Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich von S. T., einer zahmen Krähe, die bislang mit dem Elektriker Big Jim und einem Bluthund namens Dennis zusammengelebt hat. Als Big Jim im Keller verschwindet und seine Fingerspitzen über die Wand zieht, bis nur noch Armstümpfe übrig sind, während sich immer mehr Körperteile einfach verabschieden, beschließt S. T., ein Heilmittel zu finden. S. T. und Dennis ziehen durch eine Welt voller hungriger Untoter, zuckender Leichenteile und freier Tiere. Mitunter erzählt statt der Krähe eine Eisbärin, ein Kater, ein Buckelwal, ein Baum. Das ist sehr poetisch und extrem gut gemacht. Lustvoll zelebriert die Autorin den genretypischen body horror und Galgenhumor. Leider hat der Roman ein Übersetzungsproblem.
S. T. pflegt im Original einen sehr amerikanischen, mühelos lässigen Tonfall. Der Übersetzer Henning Ahrens legt ihr Wörter wie „Riechkolben“ und „Futterluke“ in den Schnabel und erreicht so das Gegenteil von Lässigkeit.