Jakobsleiter
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 26 €
Verlag: Hanser
Rezension
Es ist nicht das Leben, von dem sie geträumt haben. Marussja, Jakow, ihr Sohn Genrich, dessen Tochter Nora und die anderen haben Träume. Jedoch können sie nur Bruchteile davon verwirklichen; ein herbeigesehntes Familienleben findet kaum statt. Die Erzählung beginnt mit dem Tod von Noras Großmutter Marussja und endet an dem Punkt, an dem Nora Briefe ihrer Großeltern zum ersten Mal liest. Ljudmila Ulitzkaja hat einen Briefwechsel ihrer eigenen Großeltern zu einem Roman vor dem Hintergrund russischer und sowjetischer Geschichte verarbeitet. Sie wechselt Briefe mit Erzählung ab und geht dabei nicht chronologisch vor. Anhand der fiktiven Familiengeschichte entsteht eine Jakobsleiter, die die Autorin selbst als Leiter der Erkenntnis beschreibt. Die jüdische, sowjetische sowie russische Kultur spielen in der Sinnsuche der Protagonisten ebenso eine Rolle wie wechselnde Ideologien und Staatsdoktrin. Jakow wird etwa mehrfach verbannt und für viele Jahre von Frau und Kind getrennt. Die anfangs häufigen und innigen Briefe werden seltener, nüchterner. Briefmarken, so Jakow, halten keine Ehe zusammen. Ulitzkajas Blick für die kleinen Dinge macht die großen angesprochenen Themen aus der Nähe erfahrbar. Eine Familien- und Landesgeschichte, die unmittelbar zum Nachdenken anregt.
(mel)Kurzbeschreibung
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