Judith und Hamnet
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Piper
Rezension
Hat es William Shakespeare wirklich gegeben, wer war dieser Mann, der die Bühnen der Welt mit seinen Werken eroberte? Egal, wie viele Rätsel es um dieses Genie gibt, immer wieder bietet er Autoren genügend Stoff für Romane, Abhandlungen, wissenschaftliche Werke und Interpretationen. Maggie O’Farrell, geboren in Nordirland und seit ihrem Buch „Ich bin, ich bin, ich bin“ keine unbekannte Größe mehr, nimmt sich ein trauriges Kapitel aus der Biografie des Dramatikers vor, dessen Existenz sie nicht anzweifelt. Verheiratet mit der acht Jahre älteren Agnes hat William zwei Kinder, Judith und Hamnet. Zwei, die unzertrennbar sind. In Rückblicken schildert die Autorin von der Begegnung zwischen dem jugendlichen Will und seiner späteren Frau, erzählt von ihrem Leben in sehr bescheidenen Verhältnissen, von ihren Träumen, von Wills Ehrgeiz. Vor allem aber sind es die Kinder, die eine große Rolle insbesondere im Leben ihrer Mutter spielen. 1596 bricht die Pest aus, und den Theatern in London droht die Schließung – Parallelen zu heute sind nicht zufällig. Judith erkrankt, wenig später folgt Hamnet, der kleine Sohn. Seinen Tod verwindet Vater Will nur durch das Verfassen eines Dramas, in dem der Geist eines Toten die Handlung vorantreibt: „Hamlet“, Shakespeares wohl größtes Werk.
(mvs)