Kämpfen
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 29 €
Verlag: Luchterhand
Rezension
Viele Leser haben die fünf bisher erschienenen Bände von Karl Ove Knausgårds autobiografischem Projekt verschlungen: gebannt davon, wie er Privates offen beschreibt, und erstaunt darüber, wie auch Banales Bedeutung erhält, wenn es in einen sinnvollen Kontext gebettet wird. Knausgårds Bücher sind eine Art literarisch hochwertige Seifenoper - und wer in ihre Umlaufbahn gerät, kann der Anziehungskraft kaum widerstehen. Nun erscheint der abschließende Band auf Deutsch, über 1200 Seiten lang. Haben die vorigen Bücher verschiedene Stationen seines Lebens dargestellt, thematisiert "Kämpfen" nun, wie sie an die Öffentlichkeit treten. Die Medien reißen sich um Knausgård, und die Familie zerreißt es: Besonders der Onkel ist außer sich und versucht, die Publikation ganz zu stoppen. Diese Begleitumstände stürzen den Autor immer wieder in Selbstzweifel. Gleichzeitig liefert er seine Poetik nach, analysiert ausführlich andere Schriftsteller wie James Joyce oder Paul Celan. Und weil sein Projekt "Mein Kampf" heißt, befasst er sich auch mit Hitlers monströser Schrift, auf mehreren 100 Seiten… Diese theoretischen Teile führen die Leser auf manch ungewollten Umweg. Aber bei einem so radikal persönlichen Werk nach einem gefilterten Inhalt zu rufen, wäre vermessen - hier geht es eben um alles.
(hk)Kurzbeschreibung
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