La Oculta
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 25 €
Verlag: Berenberg
Rezension
Was wären wir ohne die magischen Orte Lateinamerikas? Ohne das Comala aus "Pedro Páramo" von Juan Rulfo? Ohne das Macondo aus Gabriel García Márquez' "Hundert Jahre Einsamkeit"? Im Roman des 1958 in Kolumbien geborenen Héctor Abad ist dieser Ort eine Finca, ein Familiensitz in den Bergen unweit von Medellín. Schon der Name "La Oculta", die Verborgene, hebt ihn aus der Welt heraus. Aber Gewalt und Kriminalität sind auch in die paradiesische Bergwelt vorgedrungen. Der Tod Ana Ángels hat ihre Kinder Pilar, Eva und Antonio zusammengeführt. Aus wechselnden Figurenperspektiven erwächst so noch einmal das Bild einer Familiengeschichte voller Zauber und Tragik, eingebettet in die Geschichte der Besiedlung dieser Region, deren einstige Bewohner von den Weißen ausgelöscht worden waren. Antonio beschwört das Licht der Tropen herauf, die er in New York schmerzlich vermisst. Eva erinnert sich, wie sie einem Mordanschlag nur durch den Sprung in den See vor dem Haus entkommen ist. Am Ende ist La Oculta Teil einer Gated Community. Früher habe der Morgennebel die schönsten Sachen verhüllt, sagt Pilar. Jetzt aber "wäre es uns am liebsten, er hielte für immer an." Der magische Schleier ging verloren, der Realismus blieb. Nur in der Literatur finden beide noch zusammen.
(ub)Kurzbeschreibung
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