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Marie NDiaye

Ladivine

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.95 €

Verlag: Suhrkamp

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Redaktion

Leser

Rezension

Clarisse Rivière ist die Tochter von Ladivine Sylla, einer schwarzen Näherin, die in Bordeaux in einer winzigen Wohnung lebt. Clarisse heißt in Wahrheit Malinka, ihr Vater verließ Mutter und Tochter vor vielen Jahren. Ihre afrikanische und einfache Herkunft hält Clarisse geheim. Ihrem Ehemann, einem erfolgreichen französischen Geschäftsmann, vertraut sie nicht die Wahrheit an - ebenso wenig ihrer Tochter Ladivine, die den Vornamen der verleugneten farbigen Großmutter trägt. Clarisse besucht ihre Mutter jeden Dienstag heimlich und beschämt, empfindet wiederum Scham über diese Beschämung - der permanente Zwiespalt gehört zu ihrem Lebensgefühl. Die ambivalente Beziehung zwischen Zorn, Zärtlichkeit, Verachtung und Liebe wiederholt sich zwischen den drei Frauen dreier Generationen. Clarisse-Malinka fehlt lange der Mut, ihre wahre Identität zu zeigen, erst nachdem ihr Leben eine dramatische Wendung nimmt, wagt sie es. Die Tochter Ladivine wiederum zieht mit Mann und Kindern nach Berlin und entdeckt später Afrika, die Heimat ihrer Großeltern.

Die große Erzählerin Marie NDiaye schildert die Tragödie der Großmutter, Tochter und Enkelin suggestiv und komplex zugleich, zuweilen verdichtet sich die Atmosphäre zu einem Albtraum, in dem fantastische Elemente aufblitzen.

(nt)

Kurzbeschreibung

Der neue Bestseller der Autorin von Drei starke Frauen. Auf der SWR-Bestenliste Juli/August 2014. Inhalt: Eine Familientragödie? Eine Verwechslungskomödie? Eine Geschichte dreier Generationen zwischen Afrika, Berlin und französischer Provinz im globalen Zeitalter? Ein Bericht über den Einbruch des Fantastischen in die Realität? All dies - und natürlich noch viel mehr - vereint der neue Roman von Marie NDiaye mit einer sprachlichen Leichtigkeit und Virtuosität, einer raffinierten Einfachheit, die das Komplexe durchsichtig macht. Malinka besucht ihre Mutter Ladivine Sylla einmal im Monat in Bordeaux. Die Tochter möchte eine ganz andere Frau werden: Und so legt sie sich, auf dem ersten Schritt nach oben, den (von ihr für typisch gehaltenen französischen) Vornamen Clarisse zu, als sie eine Stelle als Kellnerin antritt. Dort lernt sie ihren Mann, Richard Rivière, kennen. Damit setzen ungewöhnlich ereignisreiche Handlungsabläufe ein, die von Frankreich nach Afrika und nach Berlin reichen. Und es wäre zu erwähnen der Hund, der immer wieder in Erscheinung tritt. Er muß als Symbol gelten für das nicht-realistische Erzählen der Marie NDiaye. Sie beschreibt Zusammenhänge zwischen den Menschen aus deren Innenperspektive, zergliedernd, jede Regung hin- und herwendend - und zugleich deutlich machend, dass alle Personen etwas nicht rational Reduzierbares bergen und verbergen, das sie durch Ereignisse in der Realität bestätigt glauben. Ihre Personen verrät Marie NDiaye nie. Dadurch entsteht das intensive Textgewebe, die Spannung zwischen realer und irrealler Welt.


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