Leider bin ich tot
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 16.99 €
Verlag: Suhrkamp
Rezension
Wenigstens entlarvt sich die Figur mit dem Namen "Die Flughafenfrau" am Ende als ein anderer der zahlreichen Charaktere. Zwei in eins! So hat man das Gefühl, in Dietmar Daths neuestem Roman nicht völlig den Faden verloren zu haben, für einen Moment. Zumal sich diese Szene zum Schluss an die einzig unterhaltsame anschließt, beziehungsweise ihr postmodern vorausgeht. Eine 17-Jährige auf Krücken wird nach einem misslungenen Selbstmordversuch von der Flughafenfrau durch die Gänge zwischen den Gates geschoben und gleich zum Opfer der vom Autor aufwendig choreografierten Ungeschicklichkeit einer weiteren Hauptfigur. Nein, so unterhaltsam ist das eigentlich nicht. Aber das soll es auch nicht sein. Denn in diesem Roman geht es um Wichtiges. Um Religion. Um Terrorismus. Um Kapitalismuskritik. Um richtig smarte Dialoge, am besten in richtig smartem Englisch. Um Homoerotik. Um Geld für kryptische Filmkunst und um Filmkünstler. "Abel betrat einen Schnellasiaten am Oxford Circus. Eine Currywolke biss ihm fast den Kopf ab. Vor Appetit musste er husten. Guter Hochmut hielt ihn aufrecht. Er bestellte und bekam fürchterlich Heißes. Alle Kameras sind Abkürzungen für die Linse in meinem Eigensinn, dachte er (…)" Eine Lektüre nur für Anspruchsvolle.
(jv)Kurzbeschreibung
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