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Stefan Moster

Lieben sich zwei

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22 €

Verlag: mare

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Redaktion

Leser

Rezension

Stefan Moster arbeitet wie ein Chirurg. Auf sprachlich höchstem Niveau legt er mit feinen Schnitten die Seelen seiner beiden Figuren Ines und Daniel bloß. Das pfälzische Ehepaar in den Mittdreißigern lebt seit eineinhalb Jahren in einer viel zu großen Luxuswohnung im Hamburger Vorzeigeviertel Hafen-City. Daniel arbeitet als Städteplaner in einer Unternehmensberatung und verdient überdurchschnittlich - Ines unterhält mehr aus Zeitvertreib eine Weinhandlung. Auf den ersten Blick ein sorgloses Leben, wenn da nicht der Wunsch nach einem eigenen Kind wäre, der bisher auch durch künstliche Befruchtungsversuche unerfüllt blieb.

Obwohl Stefan Moster sich in seinem zweiten Roman sogar oft von seiner humorvollen Seite zeigt und einen Blick für skurrile Situationen, vor allem in der Kinderwunschklinik, beweist, liegt über der Atmosphäre des Buchs eine Melancholie. Das Seelenleben des Paares gerät mit jedem missglückten Befruchtungsversuch in eine immer rauer werdende See. Ist es doch der Lauf des Lebens, der an ihnen vorübergeht. Die Symbolkraft der kinderlosen, kühlen Hafencity als Schauplatz, liegt wie eine düstere Filmmusik über allem, was das Paar tut.

(hein)

Kurzbeschreibung

Ines und Daniel sind Mitte dreißig und leben seit anderthalb Jahren in Hamburg. Nicht irgendwo in Hamburg, sondern in einer der begehrten Immobilien der HafenCity - mit Blick zwar nicht aufs Meer, wovon Ines geträumt hat, doch immerhin auf den Fluss, der bald in die Nordsee mündet. Daniel ist Städteplaner bei einer Unternehmensberatung, Ines führt ihre eigene Weinhandlung in Uhlenhorst. Die Enge ihrer Pfälzer Herkunft haben sie hinter sich gelassen; die Großstadt fühlt sich noch nicht nach Zuhause an, liegt aber als Verheißung vor der Tür. Ines und Daniel lieben sich. Sie wünschen sich ein Kind. Als ihr Wunsch nicht so schnell in Erfüllung geht wie erhofft, zeigen sich, zunächst fast unmerklich, feine Risse in der Beziehung - und das Paar gerät in einen Strudel, dem sich keiner der beiden mehr entziehen kann. In atemlosem Erzählrhythmus und mit analytischer Brillanz kratzt der Autor an der glatten Oberfläche einer Ehe. Stück für Stück, behutsam und schonungslos zugleich, legt er die Psychologie hinter dem rücksichtsvollen Umgang zwischen den Liebenden frei. Stefan Mosters Roman ist auch das scharfsinnige Porträt einer rasant wachsenden Metropole, in der Erfolg und Schiffbruch, Tradition und Überdruss nahe beieinanderliegen.


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