Jump to Navigation

Boris Pofalla

Low

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 20 €

Verlag: METROLIT

Leser-Rezension0

Redaktion

Leser

Rezension

Es ist Sommer, der namenlose Erzähler irrt durch Berlin, sämtliche Leute, die er trifft, sind high, breit, dicht, am Runterkommen, auf Entzug oder müde, machen was mit Kunst oder arbeiten an einem Projekt und niemand hat Papers. "Es gibt zu viele Romane, die davon handeln, wie der anfangzwanzigjährige Ich-Erzähler im Berghain vom Stuhl fällt", höre ich einen mir bekannten Lektor sagen, "das interessiert doch keine Sau." Warum lese ich dann immer noch? Zum einen, weil die Sprache mich zieht. Melodisch ist sie, ruhig, sie fließt, also folge ich, seitenlang. Zum anderen, weil Moritz verschwunden ist, der beste Freund des Erzählers. (Falls Sie ihn sehen: Er ist blass und dünn hat eine gezackte, weißliche Narbe am Kinn, der Erzähler hat sie ihm geschlagen, irgendwann kurz vor dem Abi auf LSD.) Der Ich-Erzähler sucht nach ihm, erst beiläufig, dann verzweifelt. Die Clubs und Bars, die Flussufer, die Straßen werden fremd, er selbst verliert sich. "Vielleicht bist du auch bald so weit", denkt er, als er einer psychisch kranken Obdachlosen Moritz' Foto zeigt. "Streifst durch die Stadt auf der Suche nach einem Phantom, sprichst wildfremde Menschen an und erzählst ihnen deine Geschichte, die niemand hören will."

(ed)

Kurzbeschreibung

Den Sinn ihres Lebens begreifen Moritz und der Ich-Erzähler darin, sich der Welt zu entziehen: der Gesellschaft, dem Alltag, jeder normativen Kraft. Denn erhaben ist nur, was man weder beherrschen noch benutzen kann. Ihr Tor zur Erhabenheit sind Drogen, Kreativität und der Mantel der Nacht. Doch eines Tages, mitten im Sommer, verschwindet Moritz spurlos, und den Ich-Erzähler überfällt eine nie gekannte Verlorenheit. Er macht sich auf die Suche nach seinem Freund, doch an den Schauplätzen, die bisher die Bühne für ihre Ekstase und ihren jugendlichen Hedonismus waren, fehlt jede Spur von ihm. Die Party ist vorerst vorbei. Erschöpfung, Ernüchterung, Angst, Trotz und schließlich die Erkenntnis, dass man sich allem entziehen kann. Nicht aber sich selbst. In seinem Debüt erzählt Boris Pofalla in einer einfachen, beinahe vollkommenen und unaufgeregten Sprache die Geschichte eines Erwachens und beschreibt gleichzeitig das Lebensgefühl einer brillanten und empfindsamen, aber auch narzisstischen Generation.


Jetzt direkt kaufen bei:

amazon

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

Senioren, Greise, Silver Surfer

Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

Vom Eise befreit

Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

Afrika

Der so genannte dunkle Kontinent

Familiengeschichten

Vater, Mutter, Kind, Krieg

Familiengeschichten

Wirtschaftskrisenwerke

Wirtschaftskrisenwerke

Über Gier und Risiko