Genug Farnwaldkitsch und flauschige flugunfähige Vögelchen? In diesem wild gemixten Reader steht, was die indigene Bevölkerung im Weißwolkenland beschäftigt. Der "Treaty of Waitangi" von 1840 entlarvt sich gleichzeitig als Staatsgründung wie als Betrug an den Mãori. Ein Romanauszug lässt die Resignation beim Zerstören heiliger Stätten für den Autobahnbau spüren. Ein Essay analysiert die Rollen von Mãori im Film wie bei Hollywoodstar Cliff Curtis. Auch der Autor des verfilmten Bestsellers "Die letzte Kriegerin", der stets provozierende Alan Duff, ist mit dabei: "Nicht niggerschwarz. Maorischwarz (…), so wie wir alle."
(jv)
Maori in Neuseeland: Zu speziell? So weit weg und daher uninteressant für uns? Keineswegs. Die Namen Patrica Grace oder Alan Duff (Die letzte Kriegerin), deren Texte in diesem Buch veröffentlicht sind, stehen für Literatur, die allgemeingültig das Thema Maori und Gesellschaft vermittelt und daher auch uns betrifft.
Dass die Maori aber eine Kultur geschaffen haben, die eine Vielzahl an bedeutenden Namen hervorgebracht hat - in Literatur, Film, Kunst und Wissenschaft – das zeigt dieses Buch in anschaulicher Weise.
Wie sah das Leben der Maori in der voreuropäischen Zeit aus? Welche Folgen hatte das Abkommen von Waitangi? Seit wann gibt es Bestrebungen nach Selbsbestimmung und Autonomie? Was bedeutet es, Maori zu sein, und wie sehen sich die Maoris in einem "fremden" kulturellen Umfeld, dem sie sich anpassen müssen?
Auch wenn außer Dichtern wie Reatunga Pat Baker und Alan Duff renomierte Wissenschaftler zu Wort kommen, spricht dieses Buch ein breites Lesepublikum an.