Mein Ein und Alles
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 24 €
Verlag: Penguin
Rezension
Mendocino - hier wächst die vierzehnjährige Julia, genannt Turtle, mit ihrem psychotischen Vater Martin auf. Der Aussteiger glaubt, Härte, Unabhängigkeit und Selbstverteidigung seien die wichtigsten Aspekte einer adäquaten Erziehung. Die Welt steht am Abgrund, man kann niemandem trauen und bald überleben nur noch die, die ihre Waffe beherrschen und kein Mitleid kennen. Turtle, gezwungen, sich ihm unterzuordnen, verinnerlicht diese Weltsicht - auch, weil Martin sie sexuell missbraucht. Die vermeintliche Zukunft, von der er kündet, ist für Turtle bereits tägliche Realität. Freiheit findet sie in der Wildnis Südkaliforniens, die von Tallent mit großer Wucht beschrieben wird. Hier trifft sie auch auf Jacob, den ersten Menschen, dem sie vielleicht trauen möchte. Tallent, gerade 31, hat acht Jahre recherchiert und geschrieben und sein Perfektionismus hat sich ausgezahlt. Die Intensität der Schilderungen ist erschütternd, die Schönheit der Natur, die Grausamkeit des Missbrauchs, die Internalisierung des Vaters und die damit verbundene psychische Abhängigkeit. Martin wird "sein Ein und Alles" nicht gehen lassen, außer Turtle nutzt ihre erworbenen Kräfte und Fähigkeiten, sich mit Gewalt von ihm zu lösen.
(md)Kurzbeschreibung
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