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Christian Frascella

Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.9 €

Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt

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Redaktion

Leser

Rezension

Er raucht wie Humphrey Bogart und wirkt auf Frauen wie Richard Gere. Vollgepumpt mit cineastischen Eindrücken, männlichen Hormonen und pubertären Kraftausdrücken zieht der Ich-Erzähler durch seine italienische Heimatstadt. Mit seinem Hang zum Größenwahn geht er nicht nur seiner gläubigen Schwester und seinem alkoholkranken Vater gehörig auf den Zeiger, sondern auch dem Mädchen, das er liebt. Doch kurz bevor seine Großmäuligkeit unerträglich wird, bekommt er durch einen Schicksalsschlag die Chance, über sich selbst hinauszuwachsen.

(aj)

Kurzbeschreibung

Im Leben des jugendlichen Ich-Erzählers läuft streng genommen wenig rund: Die Mutter ist mit einem 13 Jahre jüngeren Tankwart durchgebrannt, für den Vater, einen Hilfsarbeiter, gehören Prügel zu den gängigen Erziehungsmethoden. Seine ältere Schwester Francesca – von ihm nur „Mönchsrobbe“ genannt – richtet den Haushalt und verkümmert dabei zusehends in einer fiebrigen Frömmigkeit. Unser Held ist ein seltsamer Junge, zartfühlend und unausstehlich zugleich. Einer, der sich für einen gnadenlosen Schlägertyp hält, bei der Prügelei auf dem Schulhof aber im Handumdrehen auf dem Rücken landet; der eine große Klappe hat und nie weint; der seine Träume und Verletzlichkeiten hinter einer unerschütterlichen Arroganz versteckt, obwohl er jeden Tag Niederlagen einstecken muss und sogar von der schönen, unnahbaren Chiara, in die er sich verliebt, Prügel bezieht. Doch allem Spott zum Trotz, den er mit seiner aufmüpfigen Art provoziert, gibt es für ihn keine brenzlige Situation, kein noch so peinliches Missgeschick, keinen noch so kritischen weiblichen Blick, den er nicht zu seinen Gunsten umzudeuten vermag. Aber dann zeigt ihm ein Schicksalsschlag, der die Familie trifft, dass er dem Vater und der „Mönchsrobbe“ näher steht als gedacht. Und vielleicht ist er sogar Chiara nicht ganz so gleichgültig, wie es zunächst erscheint … Mit großartig charmantem Humor und liebenswerter Leichtigkeit erzählt dieser Schelmenroman die Geschichte eines Einzelgängers und Maulhelden. Eine Figur, die in ihrer Tragikomik zu Herzen geht und die sich im Laufe des Textes immer mehr den Respekt des Lesers erwirbt: als jemand, der mit unerschütterlicher Naivität und großem Herzen niemals aufgibt. Der Romanheld erzählt schnoddrig, salopp, flapsig, frech, respektlos, aber immer unglaublich witzig. Dann wieder lakonisch und knapp. Aber er ist – und das macht das Buch zu einem unglaublichen Lesegenuss – unheimlich intelligent, sehr wortgewandt und schwankt zwischen sehr komischen und sehr poetischen Bildern. Er ist ein vernachlässigter junger Mann, der mich an die Protagonisten von Wolfgang Herrnsdorfs "Tschick" oder Rolf Lapperts "Pampa Blues" erinnert. SYLVIA SCHWAB, HR2 KULTUR Kaum ein Coming-of-age-Roman mit einem männlichen, wütenden Ich-Erzähler, der ohne den Vergleich zu J. D. Salingers "Fänger im Roggen" auskommt. Hier passt es aber perfekt: Wegen der Unmittelbarkeit und Heftigkeit der Sprache, wegen der Zerrissenheit und Verlorenheit des Protagonisten. Intensiv geschrieben. WDR 1 LIVE Frascellas "Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe" zieht die Kraft aus der Form der Ich-Erzählung, sprachlich schnörkellos, in glaubhaft-jugendlichem Tonfall und so voller Selbsttäuschung, wie man wohl nur als Heranwachsender ist. FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND


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