Moshi Moshi

Das Wunderkind der japanischen Popliteratur ist inzwischen 50 Jahre alt. Ihre Romanheldinnen jedoch stehen immer noch an der Schwelle zum Erwachsenwerden. In einer Gesellschaft, die das Kindchenschema idealisiert, ist sie zur Chronistin einer Jugendkultur geworden, die nach individuellen Auswegen sucht, um sich vom japanischen Konformitätsdruck abzugrenzen. In ihrem neuen Roman endet die Kindheit der zwanzigjährigen Yotchan mit dem mysteriösen Doppelselbstmord ihres Rockmusiker-Vaters mit einer fremden Frau. Sie zieht in eine Wohnung im charmanten Künstler-Viertel Shimokitazawa und beginnt, gegenüber im Bistro "Les Liens" zu arbeiten. Die Inhaberin Michiyo holt sie mit Splittereis und Graupensalat im ersten Sommer ihrer Trauer zurück ins Leben. Als Yotchnas Mutter eines Tages auftaucht und einzieht, entsteht eine ungewöhnliche WG auf Zeit. Jede für sich und doch gemeinsam finden sie in Shimokitazawa einen neuen Anfang. Yotchans Liebe zu dem neuen Viertel geht durch den Magen und Yoshimoto beschreibt die zögerlich erwachende Lebenslust in einer wunderbar sinnlichen und metaphorischen Sprache, die das Leben im bewusst erlebten Augenblick verortet.

(ts)

Die zwanzigjährige Yotchan steht vor dem Nichts, als ihr Vater, Leader einer Rockband, plötzlich zusammen mit einer wildfremden Frau Selbstmord begeht. Mit ihrer Mutter findet sie Zuflucht in einer ungewöhnlichen WG in Tokios Künstler- und Szeneviertel Shimokitazawa. Dort findet jede auf ihre Art zu neuer Lebensfreude zurück, getragen von dem authentischen Stadtviertel und seinen Bewohnern. Kochkunst, Essenslust und eine bewegte Reifungs- und Liebesgeschichte – eine asiatisch weise Verführung zum Leben.