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Neuseeland-Literaturkollektion

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 99.95 €

Verlag: MANA

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Redaktion

Leser

Rezension

Im jadegrünen Schuber kuscheln sich Memoiren an Gedichte und eine Biografie an vier Romane. Die englischsprachige Lyrik in "Sternen-Waka" von Robert Sullivan packt durch die Nähe zu Mãorimythen. Es geht um die wagemutige Pazifiküberquerung der Vorfahren, die Entdeckung der neuen Heimat durch die Beobachtung von Meer und Sternen. Von den Waka, den mächtigen Kanus und ihren Besatzungen, leiten sich die Stämme bis heute her. In Martin O'Connors "Golf oder Liebe" erkennt ein eingeschüchterter Protagonist, was Golfen heute ist, "eine bizarre Form des Ehebruchs".

(jv)

Kurzbeschreibung

Anlässlich des Ehrengastauftrittes Neuseelands bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse veröffentlicht der MANA-Verlag als Spezialist für Neuseeland, neben dem renommierten Ratgeber- und Sachbuchprogramm auch eine exklusive Literaturkollektion. Die sieben ausgewählten neuseeländischen Autoren und Werke verschiedener Genres und Stile verdienen auch hierzulande ein größeres Lesepublikum. Die vertretenen literarischen Gattungen reichen vom Roman über die Biographie bis hin zur Lyrik. Einen thematischen Schwerpunkt bilden die Mythen der Maori und ihre Stellung in Vergangenheit und Gegenwart Neuseelands. Allen Werken gemeinsam ist das Motiv des Reisens - sei es in ein unbekanntes Land oder zu sich selbst. „Die letzte Prophezeiung“ („Behind the Tattooed Face“) beruht auf zuvor nur mündlich überlieferten Maori-Legenden: ein Epos über eine mutige Häuptlingstochter und die Überwindung alter Stammeskonflikte angesichts in ihrem Ausmaß und ihrer Art bisher ungekannter Herausforderungen. Das Werk gilt als erster aus dem Blickwinkel eines Maori verfasster Roman über die maorische Geschichte. Die neuseeländische Schauspielerin und Film-Produzentin Rena Owen arbeitet derzeit an einer Filmadaptation. Heretaunga Pat Baker (1920 – 1988), Sohn eines Stammeshäuptlings, gilt mit seinen beiden historischen Romanen „Behind the Tatooed Face“ über die Maori-Gesellschaft vor der Ankunft der Europäer und „The Strongest God“ über den gesellschaftlichen Umbruch infolge der Kolonisierung als wichtiger Vertreter der in den 1970er Jahren eingesetzten sogenannten „Maori-Renaissance“ in der neuseeländischen Literatur. „Star Waka“ ist eine poetische Auseinandersetzung mit der Maori-Identität in Vergangenheit und Gegenwart: 100 Gedichte bilden eine Erzählung im Stil der mündlichen Tradition der Maori, in der traditionelle Maori-Kultur und moderne Themen, Erinnerung und Gegenwart, Identität und Gesellschaft miteinander verbunden werden. Robert Sullivan (*1967) debütierte 1990 mit dem Gedichtband „Jazz Waiata“, der vom neuseeländischen PEN als „Best First Book of Poetry“ ausgezeichnet wurde. Sullivan gilt heute als einer der bedeutendsten Maori-stämmigen Dichter und Schriftsteller. Sein Œuvre umfasst Gedichtbände, Romane, Kurzgeschichten und zahlreiche andere Veröffentlichungen. „Der junge William Fox“ („The Fox Boy“) erzählt von einer bedeutenden und dennoch vergessenen historischen Gestalt und verdrängtem Unrecht aus der Anfangszeit der Kolonisation. Die detektivische Recherche nach einem unbekannten Maori-Jungen auf einem alten Foto wurde für den Autor zu einer Reise in die eigene Vergangenheit. Peter Walker, 1947 in Wellington geboren, lebt seit 1986 in London, wo er mehrere Jahre als Auslandsredakteur für den Independent und den Independent on Sunday tätig war. Neben „The Fox Boy“ hat er den Roman „The Courier’s Tale“ veröffentlicht und vor kurzem die Arbeit an einem weiteren Roman abgeschlossen. Die Novelle „Lügenspiele“ („Pack of Lies“) handelt von einem rätselhaften Überfall, einer Fahrt in ein einsames Hotel auf dem Land und dem ambivalenten Verhältnis zwischen zwei jungen Frauen. Die Leser erfahren etwas über das Leben in der Weite und Einsamkeit auf den dünn besiedelten Inseln Neuseeland. Doch die Entwirrung der Wahrheit hinter den mit Erinnerungen, Phantasien und anderen Geschichten vermischten Schilderungen der Erzählerin und Protagonistin Catrina wird im Verlaufe der Erzählung zum literarischen Vexierspiel. Chad Taylor, 1964 in Auckland geboren und zeitweilig in London lebend, zählt zu den interessantesten zeitgenössischen neuseeländischen Autoren. Mit seiner an den Film noir angelehnten Schreibweise und seinen aus fantastischen, Krimi- und Thriller-Elementen komponierten Sujets, die mitunter an die surrealen Traumwelten eines David Lynch erinnern, besitzt er bei seinen Fans Kultstatus. Seine Romane und Kurzgeschichten, in deren Mittelpunkt oft Außenseiter und Verlierer stehen, handeln vom Widerspruch zwischen innerer und äußerer Welt, von Ambivalenz und Grenzüberschreitung. Daneben verfasste er mehrere Drehbücher für Kurzfilme. Taylors Roman „Heaven“ über die Beziehung zwischen einem Architekten und einem in einem Striplokal arbeitenden Transvestiten, der von Visionen über zukünftige gewaltsame Ereignisse heimgesucht wird, wurde 1994 fürs Kino adaptiert. „Golf oder Liebe“ („Golf without Guilt“) gibt mit viel angelsächsischem Humor am Beispiel einer der größten Volkssportarten Neuseelands einen Einblick in die neuseeländische Lebensart. Der Roman erzählt die amüsante und fesselnde Geschichte eines fanatischen Golfspielers, dessen Liebe zu seinem Sport auf dramatische Weise mit seiner Ehe kollidiert und in Wahn auszuarten droht. Martin O'Connor (*1955), leidenschaftlicher Golfspieler, der nicht nur im Umgang mit Bällen, sondern auch mit Worten ein Gefühl für Präzision beweist, arbeitet als freiberuflicher Autor, Redakteur und Sonderschullehrer in South Wairarapa auf der Nordinsel Neuseelands. „Jedem das Seine“ („To Each His Own“) handelt von der Macht der Geschichte über persönliche Schicksale und den langen Schatten des Zweiten Weltkriegs und des Dritten Reichs und ist zugleich eine Liebesgeschichte im Berlin des Jahres vor dem Mauerfall. Philip Temple, 1939 in Yorkshire geboren und 1957 nach Neuseeland übergesiedelt, ist ein außerordentlich vielseitiger Autor und eine Institution im neuseeländischen Literaturbetrieb. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen befindet sich auch die höchste an Literaten vergebene Würdigung Neuseelands, der „Prime Minister’s Award for Literary Achievement“, den er 2005 in der Kategorie „Non-Fiction“ erhielt. 2004 wurde er für seine Verdienste um die Literatur mit dem „New Zealand Order of Merit“ geehrt. Sein Œuvre umfasst neben Romanen, Kinderbüchern, Sachbüchern zu historischen, Reise- und Naturthemen und Biografien auch zahllose Beiträge für Zeitungen und Magazine, Filmdrehbücher und Fotobände. Als sein bedeutendstes Werk gilt die Kea-Saga „Beak of the Moon“ (erscheint 2013 im MANA-VErlag), die in der Tradition von Werken wie „Wind in the Willows“ („Der Wind in den Weiden“) und „Watership Down“ („Unten am Fluss“) anhand der Abenteuer einer Gemeinschaft von Bergpapageien eine Allegorie auf die menschliche Gesellschaft entwirft. „Erdbeeren mit dem Führer“ („Strawberries with the Führer“)ist der Lebensbericht der Tochter eines Täters des Dritten Reichs. Er erzählt von kindlicher Verblendung, deren Höhepunkt ein gemeinsames Erdbeeressen mit dem Führer darstellte, der allmählichen Zerstörung der scheinbaren Idylle nach dem Kriegsbeginn, der schmerzvollen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der geliebten Eltern, der Auswanderung nach Neuseeland und dem Neuanfang am anderen Ende der Welt. Nach seiner Veröffentlichung im Jahr 2000 schaffte es das Buch innerhalb kurzer Zeit auf Platz 1 der neuseeländischen Bestsellerliste. Helga Tiscenko, 1929 in München geboren, wuchs als behütete Tochter in einem fanatisch nationalsozialistischen Elternhaus auf. Ihr Vater Hermann Höfle, General der Waffen-SS, wurde 1947 in Bratislava hingerichtet. 1951 wanderte Helga Tiscenko gemeinsam mit ihrem russischen Ehemann Nick nach Neuseeland aus, wo sie aus der Distanz von mehreren Jahrzehnten und einigen tausend Kilometern ihre Autobiografie verfasste.


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