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Helmut Krausser

Nicht ganz schlechte Menschen

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.99 €

Verlag: Dumont

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Leser

Rezension

Paris in den Dreißigern. Der Libertin Max, sein sozialistischer Zwillingsbruder Karl und die Prostituierte Ellie haben gute Gründe, hier vor den Nazis Zuflucht zu suchen. Für die mittellosen, illegalen Immigranten ist es schwer, Fuß zu fassen. Doch durch den dreisten Betrug an einem liebeskranken Hotelier schaffen es Ellie und Max, sich im "Monbijou" einzunisten, das unter ihrer Leitung zum gefragten Untergrund-Schwulentreff wird. Karl zieht in den Spanischen Bürgerkrieg, wo der Salon-Kommunist mit seinen eigenen Schwächen und den dunklen Seiten seiner Ideologie konfrontiert wird. Nüchtern und lakonisch beschreibt Krausser den aberwitzigen Kampf dreier im Kern vor allem freisinniger Menschen um eine Zukunft in mörderischen Zeiten. Ihre Handlungsweise ist eigennützig, manchmal feige und oft grausam, dabei aber nicht skrupellos, sondern pragmatisch. Hier gibt es keine Helden, gegen das Gewissen hilft der Selbstbetrug. Unter diesen Bedingungen ein "nicht ganz schlechter Mensch" zu bleiben, ist schon eine Leistung. Eine Leistung ist es ebenfalls, die brutale Absurdität dieser Epoche so gekonnt zu beschreiben, wie Krausser das hier tut.

(jd)

Kurzbeschreibung

1915 kommt ein Zwillingspaar zur Welt, das gegensätzlicher nicht sein könnte: Max und Karl sind zeit ihres Lebens Kontrahenten und bleiben doch eng verbunden. Als es ihnen im Deutschland der dreißiger Jahre zu eng wird, fliehen sie mit der Prostituierten Ellie nach Frankreich. Als Illegale suchen sie in Paris ihr Glück – und finden das Leben. Zwischen liebeshungrigen Hoteliers und schach spielenden Buchhändlern, zwischen Mordanschlägen und Affären geraten die drei in einen rasenden Reigen, der sie schwindelig werden lässt. Dass Karl aufbricht, um im Spanischen Bürgerkrieg für eine bessere Welt zu kämpfen, macht die Lage nicht einfacher. Helmut Kraussers neuer Roman verflicht meisterhaft die Erschütterungen der 1930er-Jahre mit den turbulenten Lebensläufen dreier Menschen. Pressestimmen: „Ein quirliges Buch, das die politischen, ideologischen und geistesgeschichtlichen Strömungen einer Epoche mit Rasanz aufnimmt und anhand der Biographien der Brüder Loewe durcherzählt.“ BUCHJOURNAL „Helmut Kraussers neuer Roman verflicht meisterhaft die Erschütterungen der 1930er-Jahre mit den turbulenten Lebensläufen dreier Menschen.“ BUCH-MAGAZIN „Ein grandioser Roman über Umstürze, Ideen, den Krieg und die Liebe“ ANNABELLE „Mit liebenswürdigen wie unvollkommenen Figuren gelingt es Krausser, die Zeit aufleben zu lassen und das Klima jener Epoche genau zu erfassen.“ BERLINER MORGENPOST „Jeder Romancier müsse lernen, ‚dass der Leser vor allem liest, was er auf sich bezieht‘ – und dafür macht Kraussers Buch ein wirklich großes Angebot.“ KÖLNER STADT-ANZEIGER/ RHEIN-SIEG AUSGABE „Ein rauschhafter Großroman.“ NIDO „Krausser hat ein unterhaltsames, wohltuendes Buch geschrieben. Witz und Leichtigkeit und eine angenehme Bettwärme zeichnen es aus. Die Stärke des Buchs ist seine Leichtgewichtigkeit, die Beschreibung des Lebens als Folge von Unabwägbarkeiten.“ BERLINER ZEITUNG „Mit scharfer Lust an Desillusion und Destruktion bürstet der Autor den Geschichtsmythos gegen den Strich […] Das in lässigem Ton und ohne große Konstruktionsfinessen erzählte Buch braucht all dies nicht zu kommentieren – das Dargestellte spricht für sich.“ BERLINER ZEITUNG „Ein packender, überaus interessanter Streifzug durch das Europa der fiebrigen dreißiger Jahre.“ KLEINE ZEITUNG EMSTAL „Es ist ein origineller Blick auf die Phase vor dem Zweiten Weltkrieg. […] Besonders der Blick auf den Spanischen Bürgerkrieg als Vorläufer des Zweiten Weltkriegs bringt dem Leser viele wenige geläufige Einsichten. Auch verfolgt man gebannt die Schicksale der Hauptfiguren, die nie ganz gut, aber eben auch nie ganz schlecht reden und handeln: Schlichte Schwarz-Weiß-Malerei ist trotz klarer und einfacher Sprache Kraussers Sache nämlich nicht.“ MAIN ECHO


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