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Jens Rehn

Nichts in Sicht

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 20 €

Verlag: Schöffling & Co.

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Redaktion

Leser

Rezension

Weit und breit Meer, wohin das Auge schaut. Weder Land noch Hoffnung, "Nichts in Sicht" - so lautet auch der Titel von Jens Rehns bereits 1954 publizierten Roman über die letzten Tage zweier Soldaten, deren Schiff wegen eines Bombenangriffs havarierte. Nachdem zuerst der eine den Folgen seines Armverlusts erliegt, siecht "der andere" auf klägliche Weise dahin. Bis dieser, dessen schreckliche Situation den einsamen Kampf des Fischers mit der Natur in Hemingways "Der alte Mann und das Meer" noch übertrifft, seine Erlösung findet, durchläuft er alle Stadien des Deliriums. Er erinnert sich an sein vergangenes Leben, bildet sich paranormale Gestalten ein, führt Gespräche mit sich selbst und dem Toten. Einzig im Sprechen tut sich ihm ein "lindernder Zwischenraum" auf. Das Verdämmern ist indes unausweichlich. Zweifelsohne fällt die über 170 Seiten lange und just mit einem klugen Nachwort von Ursula März erschienene Neuausgabe der Leidensodyssee mitunter zäh aus. Als Dokument über die Zerstörungskraft und Entmenschlichung des Krieges kommt ihr hingegen ein außerordentlicher Wert zu. Gerade der durchweg nüchterne Naturalismus in Rehns Sprache, der Verzicht auf jedwede Anteilnahme, verleihen dem Grauen einen markerschütternden Ausdruck.

(hay)

Kurzbeschreibung

So beginnt eines der beeindruckendsten Bücher über den Krieg und dessen letzte Konsequenz: das Sterben in großer Einsamkeit. Ein deutscher U-Boot-Matrose und ein amerikanischer Pilot treiben in einem Schlauchboot im Atlantik; der Amerikaner – schwer verwundet – stirbt am dritten Tag, der Deutsche ist am Verdursten: »Die See zeigt sich unbewegt und ohne Anteilnahme, wer auf ihr herumtreibt.« Ohne Sentimentalität oder Pathos beschreibt Jens Rehn Menschen in der extremsten Situation: dem Tod ausgeliefert, ohne jede Hoffnung, nichts in Sicht.


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