Null bis unendlich
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.95 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Nils, der in seinem Vornamen ein E schmerzlich vermisst und seinen Nachnamen Liebe nicht mag, freundet sich mit dem Mädchen an, das, dem Krieg auf dem Balkan entflohen, in seine Klasse kommt. Er hilft Sanela beim Deutschlernen, die beiden schreiben sich bald Briefe und unterhalten sich mit Literatur-Zitaten. Später machen sie sich als Ausreißer noch während des Krieges in Bosnien auf die Suche nach dem Grab von Sanelas Vater. Trotz ihrer engen Vertrautheit bricht der Kontakt nach einem Selbstmordversuch Sanelas gänzlich ab. Erst 15 Jahre später wird sie ihm wieder schreiben. Dieses Buch reißt seinen Leser schon bei den ersten Worten mit. Einfühlsam beschreibt die Autorin ihre Protagonisten als Jugendliche wie als Erwachsene, entwirft so glaubhafte, starke Figuren. Nicht nur Nils ist gebannt von Sanela, auch der Leser. Sanela spricht über das Unaussprechliche, feuert Worte wie Waffen ab. Sie ist todkrank und hat Nils nicht zufällig geschrieben. Als dieser Sanela und ihren Sohn Niels-Tito besucht, bleibt er. Gorelik erzählt die Geschichte ganz ohne Melodramatik, dafür mit umso mehr Kraft zu Ende. Lena Goreliks Buch tut weh. Und das tut es verdammt gut. Goreliks direkter Stil ist schonungslos und das macht dieses Buch über Freundschaft, Liebe, Stolz und Abschied so lesenswert.
(mel)Kurzbeschreibung
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