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Teju Cole

Open City

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.95 €

Verlag: Suhrkamp

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Redaktion

Leser

Rezension

An Teju Coles Roman besticht vor allem der Ton seines Erzählers. Anfangs klingt Julius ruhig und gefasst. Der nigerianische Einwanderer flaniert allabendlich durch die Straßen New Yorks, beobachtet, lauscht, wird Zeuge des Großstadttreibens. Dabei begegnet er sonderbar skurrilen Personen, darunter einem haitianischen Schuhputzer, einem politischen Gefangenen aus Syrien und einem sterbenskranken japanischen Professor. Sie alle erzählen Julius aus ihrem Leben.

Rasch merkt der Leser: Der Protagonist flaniert nicht, er wandert ruhelos umher. Die multikulturelle Riesenmetropole intensiviert sein Gefühl der Entwurzelung und Heimatlosigkeit - und schärft seinen Blick für Details. Julius registriert Kleinigkeiten, die über Gemeinschaft und Einsamkeit Aufschluss geben. Sie machen "Open City" zu einem berührenden Leseerlebnis und faszinieren nicht zuletzt deshalb, weil der Autor sich einer elegant einfachen Sprache bedient.
 
Teju Cole ist mit W. G. Sebald und J. M. Coetzee verglichen worden. Sein wahrer Verdienst liegt jedoch darin, einen eigenen Stil gefunden zu haben, der den berühmten Autoren vor allem darin ähnelt, die Leser bis zur letzten Seite zu bewegen.

(ang)

Kurzbeschreibung

Julius, ein junger Psychiater, durchstreift die Straßen Manhattans, allein und ohne Ziel, stundenlang. Die Bewegung ist ein Ausgleich zur Arbeit, sie strukturiert seine Abende, seine Gedanken. Er lässt sich treiben, und während seine Schritte ihn tragen, denkt er an seine kürzlich zerbrochene Liebesbeziehung, seine Kindheit, seine Isolation in dieser Metropole voller Menschen. Fast unmerklich verzaubert sein Blick die Umgebung, die Stadt blättert sich vor ihm auf, offenbart die Spuren der Menschen, die früher hier lebten. Mit jeder Begegnung, jeder neuen Entdeckung gerät Julius tiefer hinein in die verborgene Gegenwart New Yorks – und schließlich in seine eigene, ihm fremd gewordene Vergangenheit. Für seinen faszinierenden Roman über einen Flaneur des 21. Jahrhunderts ist Teju Cole mit Autoren wie Sebald, Camus oder Naipaul verglichen worden. Getragen vom Fluss seiner bewegenden, klaren Sprache, erzählt Open City eine Geschichte von Erinnerung, Entwurzelung und der erlösenden Kraft der Kunst. Pressestimmen: »Eine stilistische Rarität!« Astrid Kaminski, Frankfurter Rundschau »Jung, schwarz, brillant: Teju Cole hat einen Roman über das Grundgefühl von New York geschrieben und wird nicht nur dort zu Recht gefeiert.« Mara Delius, Welt am Sonntag »Teju Coles Open City schillert zwischen geschickt instrumentiertem Großstadtroman und Thesenumwälzungsmaschine.« Christoph Schröder, taz. die tageszeitung »Teju Cole interpretiert in seinem Roman mühelos Glanz und Glitter der westlichen Großstadtliteratur, aber mit Julius erfindet er einen besonderen Flaneur und Magus der Erinnerung, Kontrapunkt einer anderen Geschichte New Yorks.« Martin Zähringer, Neue Zürcher Zeitung »Ein tolles Buch.« Hans von Trotha, dradio.de »Die geschulte Beschreibungskunst, die originellen, manchmal ins Barock-Überspannte ausschweifenden Assoziationen gehören zu den offensichtlichen Qualitäten des Romans Open City von Teju Cole.« Ina Hartwig, Die Zeit (Literaturbeilage) »Coles Romandebüt ist so kurzweilig wie tiefgründig, ein faszinierendes New York-Buch.« Bayern 2 »Mit diesem Roman öffnet Teju Cole ein neues Kapitel, eine politische Geschichte des Erinnerns in New York, wie sie selten zu lesen war.« Martin Zähringer, SR 2 KulturRadio (Bücherlese) »Es gibt diese seltenen Bücher, die bereits nach wenigen Seiten der Lektüre eine Art Schmerz mit sich bringen. Ausgelöst durch die Angst, der wohlfeile Fluss der Worte auf dem Papier könnte allzu schnell versiegen. Diese Vorab-Nostalgie stellt sich beim Lesen von Teju Coles Open City sehr rasch ein.« Birgit Reuther, abendblatt.de »Open City ist bei allem Abtauchen in die Tiefen der Geschichte von einer Aktualität, in der das unruhige Herz unserer Zeit schlägt. Das kann man nur von den wenigsten Büchern behaupten.« Gregor Dotzauer, Tagesspiegel »... ein beeindruckend vielstimmiger Chorus, der das Alte, scheinbar Vergessene besingt, um uns seinen anhaltenden Wert für die Gegenwart vor Augen zu führen.« Peter Henning, Vogue 9/2012


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