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Susan Kreller

Pirasol

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 20 €

Verlag: Berlin Verlag

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Redaktion

Leser

Rezension

Die 84-jährige Gwendolyn hat eine ganz besondere Beziehung zu Papier. Sie ist Alleinerbin der Papierfabrikantenvilla "Pirasol" und bereits in ihrer Kindheit fand sie Hoffnung und Halt zwischen den Seiten von Büchern. Anhand von in Briefen eingebauten Buchzitaten kommuniziert ihr Vater mit seiner Familie aus dem Konzentrationslager, in das ihn ein Buch (Heinrich Heine) gebracht hat. Papier kann Träumen Gestalt verleihen, es kann diese auch zerstören. Das erlebt sie zum ersten Mal, als ihr Vater als gebrochener Mann aus dem Lager zurückkehrt, ein weiteres Mal, als sie ihren Ehemann Willem besser kennenlernt, dessen größte Freude darin zu liegen scheint, sie und den gemeinsamen Sohn zu quälen. Zuerst gehen die Papiertiere, die der Junge voller Stolz gefaltet hat, in Flammen auf. Jahre später die Fabrik des Vaters. Erwachsen geworden setzt sich der Sohn endlich zur Wehr. Erst in hohem Alter, Willem ist schon  lange unter der Erde, entdeckt auch Gwendolyn ihre Wut. Thea, eine unverschämte Alte, die sich in ihrem Besitz einquartiert hat, bekommt sie zu spüren. Susan Kreller, bereits eine preisgekrönte Jugendbuchautorin, ist mit "Pirasol" ein beeindruckender, stark verdichteter Erwachsenenroman gelungen. Gwendolyns lang verzagte Stimme erklingt klar, ihre Worte und Gedanken sind voller Poesie.

(man)

Kurzbeschreibung

Zwei alte Damen leben in der Papierfabrikantenvilla »Pirasol«: Die scheue Gwendolin ist 84 Jahre alt, Witwe und Alleinerbin des Hauses, Thea ist fünfzehn Jahre jünger und verfolgt einen eigenen Plan. Als man den vom Vater verstoßenen und seit drei Jahrzehnten verschollenen Sohn Gwendolins in der Stadt gesehen haben will, versucht Thea, ihren Einfluss zu sichern und vollends das Regiment im Haus zu übernehmen. Für Gwendolin der Auslöser, sich zu erinnern: an eine Berliner Kindheit während der Zeit des Nationalsozialismus, an den Verlust der Eltern und das eigene Überleben, an einen neuen Anfang mit dem despotischen Papierkönig Willem, einen Brandanschlag und schließlich an die Verbannung des gemeinsamen Kindes. Am Ende lernt Gwendolin, allen Widrigkeiten etwas entgegenzusetzen – sich selbst.


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