Paratene Te Manu lässt sein Leben Revue passieren, während er porträtiert wird. 1863 reiste er nach London, wurde dort als Exot vorgeführt. Teils wurde ihm der Respekt erwiesen, der ihm als "Rangatira" seines Volkes zustand, er traf die Königin. Teils war er Rassismus und Spott ausgesetzt. Die mangelnden Sprach- und Kulturkenntnisse der Mãori-Gruppe wurden ausgenutzt. Auch untereinander kam es zu Zerwürfnissen. Paratene erzählt mit großem Abstand und lakonischem Humor, voll Verwunderung und Resignation. Fast wirkt er zu mild für den Verrat und die Umbrüche, die er hinnehmen musste. Dennoch ist diese auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte bewegend in ihrer Schlichtheit.
(md)
Paula Morris erzählt authentisch, einfühlsam und mit leichtem Ton aus dem Leben ihres Vorfahren Paratene Te Manu, einem maorischen Häuptling und Adeligen.
Ende des 19. Jahrhunderts sitzt Paratene dem deutschstämmigen Maler Gottfried Lindauer für ein Porträt Modell. Dabei erinnert sich der alte Maori-Häuptling an eine Reise nach England, die er zwanzig Jahre vorher, im Jahre 1863, gemeinsam mit anderen hochrangigen Maoris unternahm. Viele schöne Momente verbindet er mit diesem Ereignis. Er trifft die englische Königin, bereist das ganze Land und verkehrt in der besten Gesellschaft. Aber er erinnert sich ebenso an die Sensationslust der Massen, die nicht den Menschen, sondern
den Wilden in ihm sehen. Und ihm kommen die zahlreichen Zerwürfnisse und Streitereien der Häuptlinge untereinander in den Sinn, die in dieser ihnen fremden Kultur um Geld, Macht und Ansehen kämpfen.
»Eine außergewöhnliche literarische Leistung und derzeit wohl einer der besten historischen Romane Neuseelands.«
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