Schmerz
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 24 €
Verlag: Berlin Verlag
Rezension
Seit sie vor zehn Jahren bei einem Attentat in Jerusalem schwer verletzt wurde, ist in Iris' Leben nur äußerlich alles im Lot: Sie leitet erfolgreich eine Schule, führt eine funktionierende, aber empathielose Ehe und versucht, ihren heranwachsenden Kindern eine gute Mutter zu sein. Doch in ihr entfaltet der Schmerz eine irritierende Kraft. "Schmerz" leuchtet eine weitere Facette des Beziehungsgeflechts zwischen Mann und Frau aus, das die Autorin seit ihrem Debüt "Liebesleben" immer wieder neu vermisst. Auch Iris ist eine typische Vertreterin im Figurenkosmos Shalevs, die sich durch ihren körperlichen Schmerz, dem alsbald ein ebenso gewaltiger psychischer Schmerz folgen wird, in einer ausweglosen Situation sieht: Nach Jahrzehnten begegnet ihr ihre große, zerstörerische Jugendliebe Eitan wieder. Kaum verwunderlich, dass sie seine Telefonnummer nicht unter dessen Namen, sondern unter "Schmerz" notiert. Das Fiasko, das Gefühl und Empfindung, Erinnerung und Hoffnung, Verheißung und Enttäuschung anrichten, beschreibt Shalev in dem drängenden, dringlichen Ton, der ihr eigen ist, und in diesen Wort- und Satzkaskaden, deren Rasanz und Sprunghaftigkeit immer wieder aufs Neue beeindrucken.
(sti)Kurzbeschreibung
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