Schöne Seelen und Komplizen
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Piper
Rezension
"Sie sind infiziert mit dem Gift alter Zeiten", sagt Bodo Stamm, eine der Hauptfiguren von Julia Schochs neuem Roman. Was Bodo hier über seine Freunde sagt, mit denen er ein Internat in der DDR besucht hat, könnte das Motto von "Schöne Seelen und Komplizen" sein. Denn hier geht es um die gemeinsame Vergangenheit einer Gruppe Jugendlicher, die die letzten Wochen der DDR und die ersten Jahre des Neuanfangs erlebt haben und dies aus der jeweils eigenen Perspektive schildern. Julia Schoch, Jahrgang 1974, distanziert sich wohltuend von den Geschehnissen, mit denen ihre Protagonisten konfrontiert werden. Das Jahr 1989 bedeutet für die Schüler einer Eliteschule das Ende aller Zukunftspläne, Träume und Visionen und zugleich die Herausforderung, alles das neu zu definieren. Eine gewaltige Aufgabe für Lydia, Ruppert, Alexander, Kati und den schon zitierten Bodo, von dem auch der schöne Satz stammt: "Die Vergangenheit ist das, was fehlt, wenn man in einen Raum zurückkommt, den man gerade verlassen hat." Wie sehr die Vergangenheit nachwirkt, dokumentiert ein Klassentreffen heute. Keiner vermag sich ganz zu lösen vom Damals. Doch will man sich wirklich davon befreien oder sollte das nicht als Teil des Ichs erhalten bleiben?
(mvs)Kurzbeschreibung
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