Seekrank in München
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.95 €
Verlag: Tropen
Rezension
Im Jahr 1981 macht sich der Student Jung von Island über Luxemburg auf den Weg nach München. Eigentlich wollte er nach West-Berlin, aber er musste sich an einer Hochschule einschreiben, damit er in Deutschland bleiben darf - und einzig die Frist der Kunstakademie in München kann er noch einhalten. Er weiß nicht, was er im Leben will, aber er weiß, was er nicht will: nicht Kunst studieren, nicht in München sein, keine Hippie-Klamotten tragen, kein Bier trinken und keinen Sex haben. Er will unangepasst sein, aber auch nicht zu sehr auffallen. Unglücklicherweise erbricht er unkontrolliert eine schwarze teerartige Masse. "Seekrank in München" ist ein eigensinniges und absurdes Buch, das in seinen besten Passagen eine betörend-schräge Verbindung zwischen Island und München in den 1980er-Jahren herstellt. Dabei hält sich Hallgrímur Helgason konsequent an die Perspektive der Hauptfigur, die nicht zufällig sehr an seine eigene Biografie erinnert. Bisweilen ist die Geschichte allerdings zu langsam erzählt und die Grundmuster der Absurditäten wiederholen sich, sodass das Buch insgesamt zu lang geraten ist. Der Autor findet sogar für die "Begabung" seines Helden eine Erklärung - und zeigt damit, dass manche Absonderlichkeiten ihren Ursprung tatsächlich in uns nehmen.
(sh)Kurzbeschreibung
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