Selbstbild mit russischem Klavier
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Ullstein
Rezension
"Am Ende sind es Hotelzimmer, an die man sich erinnert, mehr als an Konzerte. Ein Koffer mit kaputtem Schloss. Der Eiffelturm im Nebel, da war zwei Tage nichts zu sehen. Und natürlich hat man es gewusst: Die Kunst kann nichts dafür, dass sie nichts kann." So spricht Suvorin, ein ehemaliger russischer Pianist, der in einem Wiener Kaffeehaus mit einem Schriftsteller Erinnerungen austauscht. Es geht um Liebe und Verlust, Erfolg und Scheitern, Vergänglichkeit und das Unvergängliche der Kunst. Wir lauschen dem Pianisten gebannt. Denn dessen Erfahrungen und Gedanken bringen auch unsere eigenen Saiten zum Klingen. Wolf Wondratschek, Kultautor der 70er- und 80er-Jahre - seine Romane wurden wie Popereignisse gefeiert, seine Gedichte, die Ullstein neu ediert, verkauften sich bis zu 300?000-mal -, ist mit "Selbstbild mit russischem Klavier" ein weises und bisweilen melancholisches Alterswerk gelungen. Ein Text wie ein impressionistisches Gemälde: Die Erzählung mäandert in einem Bewusstseinsstrom, wenn sich in den einen Gedanken andere einschleichen, Erinnerungsfetzen, Bruchstücke, Sentenzen. Und immer wieder gemeißelte Sätze, die innehalten und staunen lassen.
(cvk)Kurzbeschreibung
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