Statusmeldungen
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.95 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Sie nennt sich selbst "Fäkalpoetin". Die Österreicherin Stefanie Sargnagel postet täglich ihre bissig-komischen Gedanken auf Facebook, Gedanken über alles und nichts. Ihre Themen: Feminismus, Nahrungsaufnahme, Punks, Nazis, Flüchtlingshilfe, ihr oft auch lethargischer Alltag als Künstlerin und Callcenter-Agentin, ihr Körper, ihre Verdauung. Die 31-Jährige tut dies so gut, dass Verlage sie baten, ihre Posts als Buch zu veröffentlichen. 2013 erschien "Binge Living - Callcenter-Monologe", zwei Jahre später "Fitness". 2016 gewann sie den Ingeborg-Bachmann-Publikumspreis für einen ihrer Texte. Nun ist ihr drittes, tja, "Buch" erschienen. "Statusmeldungen" sind abgründige Kurztexte: Auszüge aus Callcenter-Gesprächen, Dialoge mit ihrem Freund Witzmann ("Witzmann nennt seinen Penis ‚Mein Fischstäbchen'".), Lebensweisheiten ("Familiengründung ist eine Kultur des Todes."), Wünsche, Kommentare, Erkenntnisse aus ihren Lesereisen ("Morgen wird Heidelberg zerfickt."). Die Texte strotzen vor Ironie und Sarkasmus. Als täglicher Post sicherlich eine irrwitzige Bereicherung. Derart geballt als fortlaufender Text ist die Lektüre sehr fordernd: Mitunter legt man das Buch hastig beiseite, schüttelt sich, greift wieder danach; irritiert, amüsiert, angewidert muss man weiterlesen und ist ein bisschen fasziniert.
(jw)Kurzbeschreibung
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