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Jon Bauer

Steine im Bauch

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

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Redaktion

Leser

Rezension

Das Leben als Einzelkind ist nicht immer einfach. Und wenn plötzlich ein anderer Junge in der Familie auftaucht, wird es umso schwieriger: Acht Jahre alt ist der namenlose Ich-Erzähler, als seine Eltern ein Pflegekind aufnehmen, Robert. Er ist älter und größer, darf später schlafen gehen und sogar im Auto vorne sitzen. Für das Einzelkind ist es schwierig, mit Gefühlen wie Eifersucht und Neid umzugehen und mit der Vorgabe, dass er seine Eltern teilen muss. Die vergangene Kindheit des Ich-Erzählers bildet nur einen Strang dieses Debütromans. Der zweite spielt in der Gegenwart, als der Protagonist - Ende 20 und orientierungslos - in sein Elternhaus zurückkehrt. Diesmal hat er mit anderen Emotionen zu kämpfen: Seine Mutter hat einen Gehirntumor. Den Spannungsbogen hält Bauer aufrecht, in dem er die Fragen nach den Jahren dazwischen offen lässt (von Anfang an wissen die Leser, dass Robert als Teenager einen schlimmen Unfall hatte). Wer Antworten sucht, muss sich gedulden. Das Buch ist langsam, dafür feinfühlig, manchmal verstörend. Während es schwierig ist, mit dem erwachsenen Helden warm zu werden, berühren die Passagen aus Kinderperspektive stark. Für Hilflosigkeit, Unsicherheit wie auch die Wut trifft der Autor den richtigen Ton, ohne den Text zu düster werden zu lassen.

(ew)

Kurzbeschreibung

Die Mutter des Ich-Erzählers nimmt immer wieder Pflegejungen auf, obwohl ihr eifersüchtiger Sohn, ein Einzelkind, furchtbar darunter leidet. Als der verschlossene Robert in die Familie kommt, der vermeintlich perfekt ist und Liebling der Mutter wird, nimmt die Eifersucht obsessive Züge an. Der 28-jährige Ich-Erzähler kehrt in das Haus seiner Kindheit zurück, weil seine Mutter schwer erkrankt ist. Als kleiner Junge litt er darunter, dass die Pflegejungen, die die Mutter aufnahm, immer den Vorzug bekamen und sie seine hilflosen Schreie nach Liebe missverstand oder ignorierte. Der Pflegejunge Robert brachte schließlich das Fass zum Überlaufen – mit Folgen, die noch in der Gegenwart sichtbar sind. Weder Mutter noch Sohn haben jemals wieder über die Ereignisse gesprochen, und nun, da sich die Machtverhältnisse aufgrund der Krankheit der Mutter umkehren, nimmt der Sohn auf subtile Weise Rache… »Steine im Bauch« zeigt mit unbarmherziger Präzision, wie Verletzungen, die man in der Kindheit erleidet, im Erwachsenen nachwirken. Ein Buch, das atemlos spannend und bisweilen schmerzhaft die Hilflosigkeit eines Kindes nachzeichnet. »Steine im Bauch« wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und von Presse und Leserschaft begeistert aufgenommen.


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