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Paul Harding

Tinkers

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: Luchterhand

Leser-Rezension1

Redaktion

Leser

Rezension

Abgelehnt und immer wieder abgelehnt wurde Paul Hardings Debütroman. Drei Jahre lang lag er in der Schublade, ehe er über Umwege doch noch einen Verleger fand. Das Buch erschien, entwickelte sich zum Bestseller und gewann den Pulitzerpreis. Diese wahre Geschichte um Hardings Erstling ist so märchenhaft schön, dass man darüber die Geschichte in ihm fast zu vergessen droht. Dabei ist die wirklich lesenswert: sorgfältig arrangiert, voll zärtlicher Wehmut und behutsam vorgetragen. Eine Geschichte über das Leben, vom Sterben aus erzählt.

"Acht Tage bevor er starb …", so beginnt der erste Satz in "Tinkers". Und je länger der Roman dauert, desto näher rückt der Tod des Protagonisten George Washington Crosby. Die Erinnerungen an dessen Leben und das seines Vaters Howard, der als "Tinker", als Kesselflicker" über die Lande zog, werden durch diesen Sterbebettrahmen mit einer melancholischen Patina überzogen, die aber durch den ruhigen, gelassenen Erzählton Hardings auch etwas Tröstliches erhält. Nur, dass derjenige, dessen Lebensuhr da unaufhaltsam heruntertickt, dann ausgerechnet auch noch Uhrmacher sein muss, ist am Ende vielleicht ein bisschen viel der Symbolik.

(smv)

Kurzbeschreibung

Ein Roman voll poetischer Kraft und Zärtlichkeit: Der Uhrmacher George Washington Crosby liegt, umgeben von seiner Familie, in seinem Haus in dem Städtchen Enon im Sterben. Paul Hardings Roman begleitet ihn durch seine letzten Tage, reist aber auch zurück durch die Zeit und spürt den Erinnerungen nach, beschwört die Landschaft von Maine herauf, Georges ärmliche Kindheit, das Leben seines Vaters Howard, der noch als »Tinker«, als Kesselflicker und fahrender Händler, mit dem Maultierkarren über Land zog. Am Ende seines Lebens beginnt George Washington Crosby zu halluzinieren: Er sieht die Wände, die Decke, den Himmel, ja sogar die Sterne auf sich herabstürzen, sieht sich unter alten Fotos, rostigen Werkzeugen, tickenden Uhren begraben. Gleichzeitig versucht er, sein Leben an sich vorüberziehen zu lassen, was gar nicht so einfach ist, wie er feststellt, denn die Erinnerungen kommen ungebeten und unchronologisch. Da ist seine Leidenschaft für Uhren, die er erst spät entdeckte und die ihm nicht nur Geld einbrachte, sondern auch ganz neue Erkenntnisse über das Universum erschloss. Da ist seine ärmliche, aber abenteuerliche Kindheit und die geheimnisvolle Landschaft im Norden von Maine. Da ist sein Vater Howard, der als »Tinker«, als Kesselflicker und fahrender Händler, mit dem Maultierkarren über Land zog und immer wieder epileptische Anfälle hatte, was nicht nur die Kinder, sondern auch seine Frau Kathleen ängstigte – so sehr, dass sie ihm nahelegte, sich in eine psychiatrische Heilanstalt einweisen zu lassen. Darauf verließ Howard seine Familie; George war gerade mal zehn Jahre alt. All diese Erinnerungen und Geschichten fügen sich in Paul Hardings unglaublich poetischem Roman zu dem Porträt eines außergewöhnlichen Menschen und seiner Zeit, zu einem sprachlichen Meisterwerk über Mensch und Natur, über Zeit und Erinnerung und die Hoffnung auf eine Ordnung aller Dinge.


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