Tontauben
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 18.95 €
Verlag: Dumont
Rezension
Eine Insel. Zwei Paare, die sich nie begegnen, und deren Geschichten doch eng miteinander verwoben sind. Der Roman erinnert an ein Bilderbuch, das sich von zwei Seiten aufschlagen lässt. Zunächst beginnt die Geschichte von Anne und David, die durch einen Unfall ihre Tochter verloren haben. Dieser unaussprechliche Verlust stellt sich nicht nur zwischen die beiden Figuren, sondern springt dem Leser auf jeder Seite fast bildlich entgegen. Mit dem Verzicht auf jegliche Anführungszeichen wirken die rein durch Absätze markierten Dialoge teilweise wie Inseln im Buchstabenmeer. Die zähfließenden Tage des Ehelebens streichen dahin und werden nicht einmal durch Kapitel unterbrochen. Um dem schmerzhaften Alltagstrott zu entfliehen, sucht Anne nach einer neuen Aufgabe und begegnet Tristan. In ihm sieht sie bald mehr als nur ihren Berufsberater.
Frank und Esther lernen sich auf einer Tagung kennen. Ihre Verbindung zu den vorangehenden Protagonisten erschließt sich durch die Überschriften der beiden Romanteile: Danach/Davor. Doch was geschah wirklich in der Unfallnacht? Ist Trauer die Triebfeder der Figuren im ersten Teil, ist es nun die Langeweile. Vor allem Esther überlässt sich gern dem Zufall: in ihrer Ehe, ihrem Job, ihrer Affäre mit Frank. Die gelangweilte Atmosphäre überträgt sich zuweilen auch auf den Leser. Eine kleine Schwäche, die durch das erwartungsgemäße und dennoch überraschende Ende wieder wett gemacht wird.
Kurzbeschreibung
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