Jérôme Ferrari
Und meine Seele ließ ich zurück
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 16.95 €
Verlag: Secession
Rezension
Capitaine Degorce wurde im Zweiten Weltkrieg gefoltert und später Zeuge des Indochinakrieges. Dort lernte er Leutnant Andreani kennen. 1957 sollen die beiden französischen Offiziere Gefangene aus der algerischen Unabhängigkeitsbewegung FLN verhören und werden zu Folterern. Auf 160 Seiten entfaltet sich anhand von inneren Monologen, Briefen und dem Gedankenaustausch zwischen Degorce und dem gefangenen Anführer der FLN eine feinfühlige Analyse über "Gut" und "Böse". Eine schwermütige Geschichte über Moral und Schuld, deren dichte Sprache das Ausmaß des Schmerzes eindrucksvoll vermittelt.
(jw)
Kurzbeschreibung
Dieser mehrfach preisgekrönte Roman, von der französischen Presse gefeiert als eine der dichtesten und zutiefst berührendsten Neuerscheinungen des Jahres, reflektiert die Zusammenhänge von Erinnerung, Schuld, Mitempfinden, Pflicht, Würde und dem Ehrgefühl des Menschen.
In einer trostlosen, von Sand, Blut und Wind gepeitschten Szenerie, in den düsteren Kellern Algeriens,
wo sich Folterknechte um nackte Körper versammeln, hat das Schicksal drei Männer an einen Ort zu-
sammengeführt und in einem Schmerz vereint, der für jeden von ihnen ein anderes Gesicht und eine andere Sprache hat.
Vor dem Hintergrund des Algerien von 1957 zieht Ferrari die weissglühende Spur der Literatur jenseits
aller Moral hin zur unfassbaren Wahrheit des Menschen, wenn einmal erst die Hölle sich auf Erden ein-
gerichtet hat.
„Aus diesem Sturz in den Abgrund, irritierend und erschreckend, aus dieser unmöglichen Suche, die uns jenseits von Gut und Böse führt, entspringt doch eine Gewissheit: diejenige, einen der atemberaubend-
sten Romane des Jahres gelesen zu haben.“
Christine Rousseau, Le Monde des livres
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