Und morgen eine neue Welt
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Pendo
Rezension
Tilman Röhrig verleiht seinen historischen Romanen einen festen realen Untergrund, den er dann fiktiv einrahmt. Das ist auch bei seinem jüngsten Buch der Fall, einer opulenten Geschichte des Mannes, den man meist in einem Atemzug mit Karl Marx nennt: Friedrich Engels. Revolutionär, Visionär, Fabrikantensohn, Liebhaber schöner Frauen, was ihn mit anderen männlichen Hauptfiguren von Röhrig verbindet. Denn Liebe, Leidenschaft und Seelendramen sind immer wichtige Elemente in Röhrigs historischen Porträts. Engels übernimmt die Fabriken seines Vaters in England und kommt durch seine Konfrontation mit dem harten Alltag der Arbeiter immer mehr zur ganz eigenen kritischen Sicht der sozialen Verhältnisse, die ihn schließlich in den Dunstkreis von Karl Marx treibt. Eine wichtige Begegnung ist die Irin Mary Burns, in die sich Friedrich verliebt und die ihn auf seinem Weg dorthin begleitet, wo er seine Erfüllung findet – in der kritischen Auseinandersetzung mit Unterdrückung und sozialer Ungerechtigkeit. Ein großes Thema ist auch Friedrichs Freundschaft zu Karl Marx, der ihn immer wiede an seine Grenzen bringt. Diese Zeit der großen Umbrüche schildert Röhrig mit Verve und Detailfreude.
(mvs)