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Zülfü Livaneli

Unruhe

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 18 €

Verlag: Klett-Cotta

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Redaktion

Leser

Rezension

Es steckt viel drin in diesem schmalen Buch. Zülfü Livaneli, in der Türkei als Musiker und Schriftsteller gleichermaßen berühmt, thematisiert darin ein besonders furchtbares Kapitel der jüngeren Geschichte: den Völkermord der IS-Terroristen an den Jesiden in Syrien. Schauplatz des Romans ist eine Stadt im Osten der Türkei, in deren Nähe es ein großes Flüchtlingslager gibt. Der Journalist Ibrahim kommt aus Istanbul in seine alte Heimat, um der Beerdigung seines Kindheitsfreundes Hüseyin beizuwohnen. Dieser hatte seine Verlobung zu einem Mädchen aus gutem Hause gelöst, um eine andere heiraten zu können: eine Jesidin aus dem Flüchtlingslager. Nun ist Hüseyin tot und die junge Frau verschwunden. Ibrahim, den die ungewöhnliche Liebesgeschichte fasziniert, beschließt, die Frau zu suchen. Livanelis Erzähler ist so ahnungslos wie wir alle - und ebenso hilflos gegenüber dem Leiden anderer. Er ist damit einerseits eine Art Alter Ego der LeserInnen, andererseits ein Geschichten-Katalysator; denn mit einer Mischung aus journalistischer Beharrlichkeit und persönlicher Betroffenheit bringt Ibrahim andere Menschen dazu, sich ihm zu öffnen. Dieser doppelte Erzählboden ermöglicht es Livaneli, grauenhafte Einzelheiten zu erzählen, gleichzeitig aber jederzeit Respekt vor dem Leid der Opfer zu beweisen.

(kgr)

Kurzbeschreibung

Ein aufstrebender Journalist reist aus Istanbul in seine Heimat an die türkisch-syrische Grenze. Dort sucht er nach Spuren eines Freundes und stößt auf die Berichte junger Jesidinnen, die dem IS entkommen konnten. Immer tiefer gerät er in einen Sog aus aktuellen und alten Geschichten, Leidenschaften und Gewalt, der ihn zwingt, seine Herkunft und sein Leben neu zu bewerten.


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