Verdammt perfekt und furchtbar glücklich
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Blumenbar
Rezension
Nichts im Leben von Ottila McGregor ist perfekt. Seit dem plötzlichen Tod ihres Vaters hat sie jeden Halt verloren. Das schlechte Gewissen plagt sie, zu weit weg von ihrer psychisch kranken Schwester zu leben und ihre Mutter mit zu vielen Sorgen allein zu lassen. Die Affäre mit ihrem verheirateten Chef ist eine komplette Katastrophe, wobei sie ihre Arbeit in einem Krebs-Therapiezentrum ohnehin genug belastet. Aus all diesen Gründen trinkt Ottila, nein, sie säuft regelmäßig bis zur Besinnungslosigkeit. Dann kommt "Das kleine Buch vom Glück" ins Spiel. Von Anfang an kann Ottila es nicht ausstehen. Auf halbleeren Seiten versammelt es in ihren Augen debile Kalendersprüche à la "Eine Freude vertreibt 100 Sorgen." Dennoch behält sie es und formt daraus eine Art Tagebuch, indem sie Seiten herausreißt und neue hineinklebt. Diese Textcollage liest man mit. Sie besteht aus Kurznachrichten, E-Mails, Briefen, Zeitungsartikeln, Drehbuchentwürfen und nicht zuletzt transkribierten Therapiegesprächen. Denn ja, Ottila versucht es: trocken und endlich glücklich werden. Vielstimmig erzählt Anneliese Mackintosh auf diese Weise und verzweifelt geht es zu, aber auch urkomisch und immer geradeheraus.
(jk)Kurzbeschreibung
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