Virginia
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Nell Zink hat einen wahrhaft schwarzen Humor. In ihrem Roman, der in den frühen Sechzigerjahren in Virginia seinen Anfang nimmt, besorgt sich ihre Heldin Peggy Vallaincourt auf der Flucht vor ihrem Ehemann die Kopie der Geburtsurkunde eines toten, schwarzen Mädchens, um ihrer eigenen Tochter eine neue Identität zu verschaffen. In den versumpften Waldgebieten im Süden Virginias, wo Peggy in einer verlassenen Hütte Unterschlupf findet, wundert sich niemand über die hellblonden Kringellocken der kleinen Karen Brown. Überhaupt sollte man sich auf diesem herrlich absurden Lesetrip über gar nichts wundern. Bereits die Ehe mit ihrem schwulen Dichter-Dozenten Lee Fleming ist ein Unfall. Denn Peggy ist eigentlich lesbisch, doch eine ungewollte Schwangerschaft treibt die junge Studentin in diese irre Ehe. Während ihr älterer Sohn beim Vater aufwächst, leben Peggy und Karen im Schutze der Armut das richtige Leben im Falschen. Scharfzüngig spießt Zink die fundamentalen gesellschaftlichen Widersprüche auf. Rasse, Geschlecht, Klassenzugehörigkeit und Sexualität werden in dieser Familie derart durcheinandergewirbelt, dass dieses Buch nichts anders als eine hochkomische und bitterböse Gesellschaftssatire ist, die den vermeintlich so freien Sixties den Spiegel vorhält.
(ts)Kurzbeschreibung
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