Vivian
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 21 €
Verlag: Hanser Berlin
Rezension
Es war die Sensation in der Fotografieszene: Nach dem Tod Vivian Maiers wurden über 150 000 ihrer Fotos entdeckt. Heute zählt man sie zu den bedeutendsten Streetfotografinnen. Doch wer war diese außergewöhnliche Frau überhaupt? Dieser Frage widmet sich Christina Hesselholdt. Wie durch ein Kaleidoskop erhält man Einblick in Maiers Leben. Hesselholdts Stil ist dabei unverkennbar: Stück um Stück baut sie ein Mosaik zusammen und beleuchtet das Leben der Fotografin. Wie bei einem Stapel von Schnappschüssen werden so immer wieder kurz neue Aspekte beleuchtet und deuten an, wer diese Frau war. Die Kamera war ihr steter Begleiter, zu fotografieren bedeutete für sie, den Kopf frei zu bekommen. Denn „die Welt ist lustiger als mein Gehirn“. Fotografiefans werden sich sicherlich über diesen Roman freuen, da Maier so die Aufmerksamkeit zuteilwird, die ihr zusteht. Hesselholdts Buch ist zwar durchaus unterhaltsam, allerdings ist es, wie bei zu vielen Schnappschüssen üblich, so, dass nur wenig in Erinnerung bleibt. Die verschiedenen Erzählstimmen sind durchaus interessant und formen so ein Bild des Kindermädchens, aber als Leser bleibt man dennoch schwerlich am Ball.
(lin)