Weltschatten
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 26 €
Verlag: Hanser
Rezension
Er zeigt uns das, was wir sonst nicht sehen. Gerade jene obskuren politischen und ökonomischen Triebkräfte, die hinter den Kulissen wirken, dabei aber das Weltgeschehen maßgeblich vorantreiben, stellt der israelische Autor Nir Baram ins Zentrum seines Buches. Es sind auf den ersten Blick völlig disparate Welten, die auch im Roman zunächst getrennt voneinander fungieren: Da gibt es die Geschichte vom seltsamen Karrieresprung des unbedarften jungen Israelis Gavriel Mansur, der über einen Kontakt seines Vaters zum Mittelsmann eines einflussreichen jüdisch-amerikanischen Geschäftsmanns im Nahen Osten wird und ohne eigenes Zutun auf einmal in den höchsten Kreisen verkehrt. Dann eine Gruppe junger Anarchisten in England, die für einen weltweiten Streik agitieren und ihren Zerstörungsdrang derweil in verschiedenen Kultureinrichtungen ausleben. Und schließlich das komplizierte Interessengeflecht im Dunstkreis einer amerikanischen Polit-PR-Agentur, die hinter den Kulissen der internationalen Politik Fäden zieht. Und da in dieser Welt alles mit allem zusammenhängt, wachsen auch diese nur scheinbar disparaten Schattenspieler unaufhaltsam aufeinander zu. Das hätte interessant sein können. Schade, dass der Autor nicht imstande ist, dieses spannungsreiche Setting mit Leben zu füllen.
(kgr)Kurzbeschreibung
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