White Tears
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Liebeskind
Rezension
Von Anfang an hat Seth kein gutes Gefühl bei den Klängen, die er auf einem seiner Streifzüge durch New York aufgenommen hat. Es ist der Bluesgesang eines Mannes, an den er sich nicht erinnert. Doch sein bester Freund Carter, mit dem zusammen er Musik produziert, ist hellauf begeistert und bearbeitet die Klänge so, dass sie wie ein alter Bluessong wirken. Dann denkt er sich den Namen Charlie Shaw aus und veröffentlicht den Song mit dem falschen Hinweis, er sei aus dem Jahr 1928, im Internet. Die Aufnahme schlägt ein - aber dann werden Charter und Seth von einem Mann kontaktiert, der behauptet, Charlie Shaw habe tatsächlich gelebt. "White Tears" ist in den USA ein Ausdruck, mit dem die Weigerung von Weißen bezeichnet wird, ihre Privilegien anzuerkennen. Er passt sehr gut auf den weißen, reichen Carter, für den Bluesmusik der Weg ist, die Authentizität und Intensität zu fühlen, die in seinem abgesicherten Leben nicht vorgesehen sind, ohne dass er sich über Leid und kulturelle Aneignung Gedanken machen würde. Aber "White Tears" ist nicht nur ein Roman über weiße Hipster-Träume, sondern plötzlich geistert der tote Charlie Shaw durch das Leben von Seth und schon bald verbinden sich Gegenwart und Vergangenheit in einer rauschhaft-blutigen Rachefantasie untrennbar miteinander.
(sh)Kurzbeschreibung
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