Wo Licht ist
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: mare
Rezension
Zwischen Samt und Seide, herrlichen Schnitzereien und Farben sitzen die beiden Mädchen, der Welt entrückt, Teil eines rundum schönen Gemäldes. Ally und May wachsen im Manchester des 19. Jahrhunderts als Töchter des Künstlers Alfred Moberley auf und sie haben ein weniger glanzvolles Leben, als es die Porträts, die ihr Vater von ihnen malt, verheißen. In ihrem neuen Roman zeigt die schottische Schriftstellerin Sarah Moss das Viktorianische Zeitalter als eine Welt der Zwänge. Erzählt wird aus der Perspektive von Ally, der älteren Tochter (May war bereits Protagonistin in Moss' vorherigem Roman "Schlaflos"). Ally ist klug und begabt und schlägt einen Weg ein, der für Frauen ungewöhnlich ist: Sie studiert, um Ärztin zu werden. Dieser, wie man meinen könnte, mutige Entschluss, basiert auf einem Plan ihrer Mutter. Die Zähigkeit und Härte, mit der Ally sich in der Männerwelt behauptet, ist das Resultat einer strikten, teilweise grausamen Erziehung, mit der die Mutter die Tochter abgehärtet hat. Mit viel Sensibiliät zeichnet Moss den Weg dieses im traurigen, tapferen Mädchens, das es erst zum Ende schafft, sich aus engen Denkmustern zu befreien. Beim Lesen stellt sich bisweilen das Gefühl ein, schwer atmen zu können, als stecke man selbst in einem zu eng geschnürten Korsett.
Kurzbeschreibung
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