Der Nine-Eleven-Junge

Ben, dessen Vater bei den Anschlägen auf die Twin-Towers ums Leben kam, verbringt die Sommerferien mit seinem Cousin Jed bei seinen Großeltern. Sie freunden sich mit dem pakistanischen Mädchen Priti aus dem Haus gegenüber an. Die drei verdächtigen Pritis großen Bruder, einen terroristischen Anschlag zu planen und steigern sich immer mehr in ihre Verschwörungstheorie hinein, bis es zum Showdown kommt.

Die Idee, eine durch den 11. September 2001 traumatisierte Familie einer unter den darauf folgenden hysterischen Verdächtigungen leidenden gegenüberzustellen, ist vom Ansatz her interessant. Priti, die ihre aufgeschlossenen Brüder und Eltern des Ehrenmords und des Terrorismus für fähig hält, ist aber nicht glaubwürdig. Dass zudem so viele Konflikte gleichzeitig in ein einziges Jugendbuch gepresst werden – ein drohender Ehrenmord, Gewalt und Hetze zwischen englischen und muslimischen Jugendlichen, die Entführung eines Kindes sowie verschiedene Probleme in Bens und Jeds Familie – ist zu viel. Damit ist das Buch völlig überladen, wirkt unrealistisch und ist nicht geeignet, den jugendlichen Lesern ein wahrhaftiges Bild interkultureller Konflikte zu vermitteln.

(sym)

Ben war erst zwei, als sein Vater bei den Anschlägen auf das World Trade Center ums Leben kam. Obwohl er sich kaum an seinen Dad erinnern kann, hat er seitdem eine Sonderstellung: Er ist »Der Nine-Eleven-Junge«. Als er für einige Wochen bei seinen Großeltern einzieht und das Nachbarsmädchen Priti kennenlernt, ist dies der Beginn eines unvergesslichen Sommers. Denn Priti, Ben und sein Cousin Jed wollen Helden sein – und ein Held ist, wer Ehrenmorde verhindert und potenzielle Terroristen schon von Weitem erkennt … Ein Roman, der nicht vom 11. September handelt, sondern von den Folgen, die dieser Tag für die Menschen der westlichen Kulturen hatte. Er erzählt von Trauer und Verlust, von Erinnerung und Vergessen, von Familie und Freundschaft, von Vorurteilen und falschen Verdächtigungen – und zeigt, dass Nine-Eleven bis heute nachwirkt.