Der Zauberer von Oz

Als der amerikanische Kinderklassiker vor 111 Jahren erschien, konnten sich die Kritiker kaum einigen, wem mehr Lob gebühre, dem Autor oder dem Illustrator W. W. Denslow, der mit seinen farbigen Bildern in reduziertem Stil die bis dahin überwiegend schwarz-weiße, realistische Buchkunst revolutionierte. Ebenso prachtvoll und dieses Mal auf poetische Weise realistisch, bebildert Robert Ingpen die Neuausgabe der phantastischen Geschichte des Farmermädchens Dorothy aus Kansas, das von einem heftigen Sturm in das Land des Zauberers Oz gewirbelt wird. Zusammen mit ihrem Hund Toto, dem herzlosen Blechmann, dem feigen Löwen und der Vogelscheuche ohne Verstand besteht sie zahllose Abenteuer, bis sie endlich wieder dort landet, wo es am schönsten ist: zu Hause.

Mehr noch als die Worte werden sich bei der Lektüre die Bilder in unser Gedächtnis prägen. So etwa die Doppelseite, auf der sich der verliebte Holzfäller wie in einem Daumenkino Schritt für Schritt in den Blechmann verwandelt. Oder das kleine Porträt Dorothys mit smaragdgrüner, runder Brille und einem Blick, der nicht mehr der eines naiven Kindes, sondern der einer selbstbewussten jungen Frau ist.

(bs)

Ein Wirbelsturm entführt Dorothy aus ihrer Heimat Kansas in das Märchenland Oz, in dem Hexen und Zauberer leben, Tiere sprechen, Affen fliegen und silberne Schuhe über magische Kräfte verfügen. Dorothy fürchtet schon, weder ihre Heimat noch Tante Em und Onkel Henry jemals wiederzusehen, doch dann gelangt sie mit ihrem Hund Toto auf der Gelben Ziegelsteinstraße in die Smaragdstadt, wo sie den Zauberer von Oz um Hilfe bei der Heimreise bittet. Robert Ingpens geniale Darstellungen der unwiderstehlichen Charaktere – wie der Vogelscheuche, des Blechmanns und des Feigen Löwen – nehmen junge Leser wie eingeschworene Fans mit auf eine spannende und außergewöhnliche Reise ins märchenhafte Land Oz.