Die leise Luise

Was laut ist, wird eher gehört als etwas Leises. Das weiß Luise nun wirklich alleine, denn sie ist schon sieben, ein Schulkind und eben richtig groß! Trotzdem wird ihr oft genug unter die Nase gerieben, dass sie zu leise ist und sich entsprechend nicht zu wundern braucht, wenn ihre Vorschläge, Anliegen und Wünsche ungehört bleiben. Doch zu Recht fragt sie sich, warum eigentlich immer alle so tun, als ob nur sie das Problem wäre?
In so vielen Situationen kann Luise dank blitzgescheiter Ideen und viel Einfühlungsvermögen die genau richtige Lautstärke erwischen: von mucksmäuschenstill bis laut schreiend. Auch kann man mit Luise ungeahnt tolle Sachen erleben. Wie wäre es mit einer fliegenden Zeltstadt, einem Milchstraßenrennen oder einer Wohnzimmerinsel? Und wer weiß schon genau, wie herrlich seltsam Alufolie knistert?
Mit wie viel Fantasie und Fingerspitzengefühl Renus Berbig Luises angebliche "Leise-Schwäche" veranschaulicht und dabei geradezu beiläufig die Verhältniswelten zwischen Kindern und Erwachsenen und noch ganz andere wichtige Lebensfragen beleuchtet, ist großes Erzähl-Kino. Mit den buchstäblich "kuhlen" Illustrationen und der stimmig schönen Rot-Blau-Gestaltung hat dieses besondere Kinderbuch unbedingt das Zeug zum Klassiker!

(jk)

Luise ist 7 und schon groß, aber sie spricht furchtbar leise, so leise, dass oft niemand hört, was sie sagt. Was schade ist und doof, zum Beispiel in der Schule, bei den Elefanten im Zoo oder wenn sie am Familientisch etwas Wichtiges sagen will! Manchmal aber ist es gut, Expertin im Leisesein zu sein: wenn man mit dem kleinen Bruder »Leisetreter« spielt oder mit Gloria darauf wartet, dass die Maus ihre Schnauze aus der Höhle streckt. Leise durch die Welt zu gehen, ist vielleicht etwas anstrengend, aber manchmal führt es zu kleinen Abenteuern, die so lustig sind wie die Illustrationen der famosen Anke Kuhl.