Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess

Der zehnjährige Samuel erzählt intensiv im Rückblick von seinen ungewöhnlichen Ferien in einem Ferienhaus mitten in den Dünen auf der Insel Texel. Sein großer Bruder Jorre hatte die ödeste Woche seines Lebens, Samuel dagegen lernte die elfjährige Tess kennen und kann sich über zu wenig neue Erlebnisse ganz und gar nicht beklagen. Im Gegenteil, er war sich sicher: "Ich will hierbleiben. Bei diesem Mädchen." Es war eine Woche, in der Tess eine entscheidende Frage in ihrem Leben klären wollte: Soll ihr Vater erfahren, dass sie seine Tochter ist? Eine Woche, die für alle Beteiligten Zeit zum Nachdenken und für neue Erfahrungen bot. Hugo Faber wusste nämlich nichts von seinem Glück und verbrachte seine Ferientage ahnungslos in "Texels goldenen Ferienwohnungen", die Tess' Mutter vermietet. Als alles verloren scheint, gelang es Samuel zum Glück noch, die Lage zu retten. Der Feriengast erfuhr beglückt, wer Tess wirklich ist und Samuel kann seine neue Freundin im nächsten Sommer wiedersehen. Woltz arbeitet die inhaltlich feinen Zwischentöne sprachlich gekonnt heraus, erschafft Charaktere, die durch lebendige Dialoge in Erinnerung bleiben. Regina Kehn verwandelt die zentralen Momente in starke Bilder.

(ae)

Gleich am ersten Tag in den Ferien bricht sich Samuels Bruder den Fuß. Na, das kann ja ein schöner Urlaub werden. Aber beim Dorfarzt auf Texel lernt Samuel die Tochter der Sprechstundenhilfe kennen, Tess. Sie hat sandfarbene Haare und fragt ihn, ob er Trompete spielen kann oder schon mal einen Schnitzkurs gemacht hat. Nein, das kann er nicht, aber trotzdem freunden sich die beiden an. Und Samuel hilft Tess bei ihrem verrückten Plan, ihren Vater kennen zu lernen, von dem sie bisher nicht mehr als den Namen weiß. Sie hat ihn zusammen mit seiner Freundin Elise für eine Woche in ihr Ferienhaus eingeladen und lauter verrückte Sachen für ihn organisiert. Natürlich ohne ihm zu verraten, dass sie seine Tochter ist. Und auch ihre Mutter hat sie nicht eingeweiht. Tess will erst einmal herausfinden, ob sie ihn überhaupt als Vater will. Der Plan geht gründlich schief und am Ende fliegt alles auf, aber eines ist klar: Tess möchte ihren Vater haben und ihr Vater möchte Tess haben.