New Earth Project – Tödliche Hoffnung

Mit „New Earth Project“ hat der französische Schriftsteller David Moitet einen dystopischen Jugendroman vorgelegt, der die Folgen der Klimakrise in den Fokus rückt und davon ausgehend ein Szenario entwickelt, das Leser*innen herausfordert und erschüttert. Zunächst klassischen Mustern folgend – eine dualistisch aufgebaute Gesellschaft in Arm und Reich, Vorurteile auf beiden Seiten, eine sich anbahnende Liebesgeschichte, verknappte Nahrung vs. Reichtum –, entwickelt sich die Handlung überraschend in eine beängstigende Richtung, rüttelt auf und regt zum Nachdenken an. Multiperspektivisch lässt David Moitet seine Protagonisten Isis, Flynn und Orion im Jahr 2125 ihr Leben erzählen. Während Isis und ihre Familie, die im New Yorker Armenviertel leben, ein Ticket zur neuen Erde gewinnen, finden Flynn und Orion – und schließlich auch Isis – heraus, dass das ganze New Earth Project eine Lüge ist und nur dazu dient, die Bevölkerung auf der Erde zu dezimieren. Aufgedeckt wird ein gigantischer Genozid, der durch Orions Vater verantwortet und von Orion und Flynn publik gemacht wird. Sie retten Isis und versprechen, den Menschen auf der Erde zu helfen.