In Afrika - Reise in die Zukunft
SACHBÜCHER
Informationen: , 24.99 €
Verlag: S. Fischer
Rezension
Verhungernde Babys in der Wüste, Nashörner und Wilderer in der Savanne, Entwicklungshilfeempfänger und Kindersoldaten, nackte Tänzer oder notgeile Seuchenüberträger und dann diese Leute in zu kleinen Booten, die alle unbedingt nach Europa wollen. Lang leben die Stereotypen über den Kontinent im Süden mit seiner über eine Milliarde Menschen. Deren 54 Nationen werden nie benannt: "In Afrika" heißt es kategorisch. Auslandskorrespondent Alex Perry verspricht, die Klischeesafari zu beenden. So erfahren wir von den Lügen der britischen Hilfsorganisation Oxfam zur Dürrekatastrophe in Somalia und dem Zynismus des damaligen Premiers Abdiweli Mohamed Ali, aber auch von den Rückkehrern aus Australien, den USA oder Skandinavien nach Mogadischu, die ihre Hauptstadt wieder aufbauen. Perry verweist auf die künstlichen Staatsgrenzen und die Völkermorde des Kolonialismus. Und die Hominidenfunde wie "Lucy" im Rift Valley und das Auseinanderbrechen der Kontinentalplatten entlang dieses Grabens, daher der englische Originaltitel, "The Rift. A New Africa Breaks Free". Nicht wirklich ein neues Afrikabild, aber ein gut gemeinter Versuch, neues Bedenken alter Fakten zu inspirieren.
(jv)