Al-Qaidas deutsche Kämpfer
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Informationen: , 18 €
Verlag: edition Körber-Stiftung
Rezension
Dieses Buch ist ein harter Brocken. Man kann es nur in kleinen Dosen lesen, was allerdings die Gefahr mit sich bringt, dass die Namen der vielen Salafistenprediger, Taliban-Machthaber und Al-Qaida-Köpfe wieder vergessen sind, wenn man das nächste Kapitel aufschlägt. Doch dafür gibt es das 60-seitige Fußnoten- und Personenregister. Die Detailversessenheit ist eine Stärke des Islamwissenschaftlers Guido Steinberg. Denn wenn es um die Verstrickungen der globalen Dschihadisten-Szene geht, gibt es keine einfache Lesart. Umso erschreckender ist es, zu lesen, mit welcher Naivität die deutsche Bundesregierung sich 2001 ausgerechnet Nordafghanistan als vermeintlich ruhige Region aussuchte. Ohne Kenntnis der jüngeren Geschichte platzierten sie die Bundeswehr genau im Zielkreuz der Racheaktionen für das "Stalingrad" der Taliban. Als die Kämpfe in deren ehemaliger Hochburg wieder aufflammten, standen sich erstmals deutsche Soldaten und deutsche Glaubenskrieger gegenüber. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Syrien und dem Irak erklärt Steinberg die Komplexität des internationalen Terror-Phänomens mit Fokus auf die deutsche Szene - die den Heiligen Krieg längst nach Hause getragen hat.
(ts)Kurzbeschreibung
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