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Bruno Preisendörfer

Als Deutschland noch nicht Deutschland war - Reise in die Goethezeit

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Informationen: , 24.99 €

Verlag: Galiani

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Redaktion

Leser

Rezension

Gegen einen wie Goethe wären heutige Literaturnobelpreisträger nur arme Schreiberlinge. Kaum ein Schriftsteller wurde schon zu seinen Lebzeiten derartig verehrt, keiner war so einflussreich in Wissenschaft und Politik. Wie wäre es, könnten wir uns auf eine Zeitreise in die Weimarer Klassik begeben? Wen würden wir in Weimar treffen? Herder, Schiller, Heine oder gar den großen Olympier selbst? Eine seltsame und zugleich faszinierende Stadt muss dieses 6000-Einwohner-Reich gewesen sein. Der Autor beschreibt es detail- und kenntnisreich: provinziell, aber dennoch liberal, der Lebens- und Sehnsuchtsort für Literaturliebhaber. Preisendörfer studierte akribisch Akten, las zeitgenössische Briefe, Blätter und Druckschriften, von denen er höchst unterhaltsam berichtet. Und er nimmt die Leser mit auf eine spannende Fahrt in klapprigen Postkutschen auf staubigen Straßen, durch unzählige Kleinstaaten und Zollstationen. Vor allem das Alltagsleben war nicht ganz so prächtig, wie in der Literatur gerne zu lesen ist. Wir lernen über damalige Ess- und Trinkgewohnheiten, betrachten zeitgenössische Modetorheiten und erfahren auch vom gar nicht so verklemmten Umgang mit Sexualität oder auch dem Tod.

(mpö)

Kurzbeschreibung

… so wurde befragt, wer zur Goethezeit an die Tore von Berlin kam. Das Gepäck wurde durchsucht, man bekam einen Passierschein – musste aber, kaum im Gasthaus angekommen, schon die nächsten Kontrollbögen, diesmal die der Polizei, ausfüllen. Wer mit Bruno Preisendörfer als Zeitreisender unterwegs ist, erlebt aber noch viel mehr: Er steht z. B. am 7. 11. 1775 morgens um fünf in Weimar vor dem Haus eines Kammergerichtspräsidenten namens von Kalb und sieht zu, wie Goethes Kutsche über das Pf laster rollt. Er besucht eine philanthropische Reformschule oder wird zwischen die Bauernkinder in die Bänke einer Dorfschule gesteckt. Er geht an die Universität, um Kant und Fichte zu lauschen, etwaige Verständnisschwierigkeiten müssen ihm nicht peinlich sein, es ging den Zeitgenossen ebenso. Aber der Zeitreisende lernt nicht nur den philosophischen Zeitgeist kennen, sondern erlebt auch handfeste Abenteuer, übersteht mit dem jungen Eichendorff einen Schiffsunfall auf der Oder, sieht aus E.T.A. Hoffmanns Eckfenster am Gendarmenmarkt Berlin brennen, oder ist bei Georg Lichtenberg in Göttingen, als der durchs Fernglas der Beerdigung von Gottfried August Bürger zusieht. Vielleicht ist er auch bei der Zofe einer Gräfin, die sich ohne fremde Hilfe nicht ankleiden kann, oder er schleicht in den Anatomiesaal von Jena, wo die Selbstmörderinnen obduziert werden, die in Weimar in die Ilm gegangen sind, stiehlt mit fronenden Bauern Korn oder gerät als Knecht mit seinem Brotherrn aneinander. Bruno Preisendörfer hat sich durch Hunderte von Büchern gelesen, Romane, Selbstzeugnisse, Briefe und Tagebücher. Er nimmt den Leser mit auf eine große Reise in die Goethezeit und man erlebt, wie das Leben damals wirklich war.


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