Auf Fehler programmiert
SACHBÜCHER
Informationen: , 19.95 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
Wir verlieben uns in Menschen, die nicht zu uns passen, und verkaufen Aktien zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt. Warum wir zu Fehlern neigen, ergründen die Historikerin und Mathematikerin Ellen Kaplan und ihr Sohn Michael. Dabei zeichnen sie ein ernüchterndes Bild unserer Wahrnehmung: Wir blenden Teile der Realität aus und deuten die Wirklichkeit um; sogar die Vergangenheit verfälschen wir.
Mit griffigen Beispielen illustrieren die Kaplans, wie wir irren. Auf der Suche nach dem Warum durchpflügen sie Philosophie, Psychologie, Neurobiologie und andere Sachgebiete derart schnell, dass es mitunter schwerfällt, ihren Thesen zu folgen. Zahlreiche spannende Anekdoten lockern die Lektüre auf, doch der Pointe zuliebe werden auch Verallgemeinerungen in Kauf genommen.
Ihr Befund lautet: Wie bei unseren Primatenverwandten sind Hirnstrukturen und Denkprozesse auf ein Leben in überschaubaren Gruppen sowie auf das Jagen und Sammeln ausgerichtet. Was in der Steinzeit das Überleben sicherte, lässt uns in der modernen, komplexen Gesellschaft oft scheitern. Es gibt aber Trost: Der bewusste Umgang mit unseren Defiziten könnte helfen, gelegentlich das Schlimmste zu verhindern.
Kurzbeschreibung
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