Berlin mit Risiken und Nebenwirkungen
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Informationen: , 9.99 €
Verlag: Das Neue Berlin
Rezension
Reichtum jenseits aller Vorstellung. Grausamer Mord und schrecklicher, körperlicher Verfall. Die Geschichte der Pharmazie ist ebenso düster wie spannend. Zumindest wenn sie von dem bekannt-beliebten Mediziner Mark Benecke präsentiert wird, der in die verschlungenen, historischen Tiefen der Pharmawelt von Berlin eintaucht. Schnell macht er dem Leser klar: Die Stadt hat viele Generationen alchemistischer Hochstapler ebenso wie bemerkenswerter Chemiker und Apotheker hervorgebracht. In kurzen, mit zahlreichen Bildern versehenen Kapiteln berichtet der Autor von einzelnen Personen, Medikamenten, Unternehmen und wissenschaftlichen Fortschritten - und umspannt dabei fünf Jahrhunderte. Benecke schildert Fakten wie etwa die Tatsache, dass Heroin einst ein Schmerzmittel von Bayer war. Weniger bekannt dürfte dagegen sein, dass Methamphetamin "den Blitzkrieg möglich machte": 35 Millionen Pillen, so Benecke, sollen deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg das nötige Durchhaltevermögen verliehen haben. Schade nur, dass solche Fakten eher haften bleiben als die erstaunlichen Leistungen der Väter der Chemie, wie Sigismund Friedrich Hermbstädt und Martin Heinrich Klaproth.
(ang)